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Corona-Lockerungen? Expertenrat hält Öffnungen in nächsten Wochen für möglich


Corona-Maßnahmen
Lockerungen in den nächsten Wochen? Das sagt der Expertenrat

Von t-online, lw

Aktualisiert am 14.02.2022Lesedauer: 2 Min.
Maskenpflicht: Der Expertenrat rät von vorschnellen Öffnungen ab.Vergrößern des Bildes
Maskenpflicht: Der Expertenrat rät von vorschnellen Öffnungen ab. (Quelle: Rupert Oberhäuser/imago-images-bilder)

Die Rufe nach Lockerungen werden lauter, doch einen Plan für die kommenden Wochen gibt es noch nicht. Der Corona-Expertenrat hat nun Bedingungen für Öffnungen genannt – und vor zu frühen Schritten gewarnt.

Zwei Tage vor der nächsten Bund-Länder-Runde zur Corona-Lage beraten die Ländergesundheitsminister und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Montag erneut über das weitere Vorgehen in der Pandemie. Vor dem Treffen der Gesundheitsminister hat bereits der Corona-Expertenrat der Bundesregierung über mögliche Öffnungsschritte debattiert.

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In einer Stellungnahme betonten die Experten, dass es möglich sei, in den kommenden Wochen einzelne Schutzmaßnahmen zurückzunehmen. Dafür brauchte es eine vorausschauende Planung einer Öffnungsstrategie. Für die Lockerung der Regelungen nannte der Rat wichtige Voraussetzungen:

Hospitalisierung: Es müssen weniger Krankenhauseinweisungen wegen Covid-19 erfolgen.

Intensivbelegung: Die Intensivstationen müssen weniger durch Covid-Patienten ausgelastet werden.

Maskenpflicht: Die Maßnahme kann bei "hinreichend niedrigen Infektionszahlen" aufgehoben werden, allerdings zeitlich befristet. Grundsätzlich sollte die Anwendung der Maskenpflicht, insbesondere in öffentlichen Räumen, beibehalten werden.

► Herbst und Winter: Bestimmte Maßnahmen, etwa die Maskenpflicht in Innenräumen oder regelmäßiges Testen in Einrichtungen mit vulnerablen Gruppen, werden in den kälteren Monaten wahrscheinlich weiter notwendig sein.

Experten: Zu frühes Öffnen birgt Gefahr

Als Bedingungen für eine dauerhafte Rücknahme aller staatlich verordneten Infektionsschutzmaßnahmen werden das Erreichen "einer hohen Impfquote und parallel dem eigenverantwortlichen Handeln der Bürgerinnen und Bürger" genannt.

Die Experten erläuterten in ihrem Schreiben, dass die Omikron-Variante zwar höhere Infektionszahlen mit sich bringe, "aber eine verminderte individuelle Krankheitslast". Es gebe allerdings zahlreiche Unsicherheiten, da nach wie vor ein großer Teil der Bevölkerung nicht immunisiert ist. Der Rat betonte, ein zu frühes Öffnen berge die Gefahr eines erneuten Anstiegs der Krankheitslast.

"Wir befinden uns daher in einer neuen Phase der Pandemie", so die Experten. Diese erfordere weiterhin ein hohes Maß an Aufmerksamkeit. Wie lange diese neue Phase andauern wird, sei von der Impfquote und der Verbreitung neuer Virusvarianten abhängig.

"Spätestens im Herbst besteht das Risiko erneuter Infektionswellen"

Die Experten betonten außerdem, dass ungeimpfte Menschen, die sich mit der Omikron-Variante infizieren, nach ersten Erkenntnisse nicht gegen neue Varianten geschützt seien. "Spätestens im Herbst besteht das Risiko erneuter Infektionswellen", heißt es in der Stellungnahme. Ungeimpfte und ältere Menschen hätten weiterhin ein größeres Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf. Die Experten verwiesen ebenso darauf, dass Covid-19 noch nicht mit der saisonalen Gruppe vergleichbar sei.

Die Länder-Ministerpräsidenten wollen am Mittwoch mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) über das weitere Vorgehen in der Pandemie beraten. Als sicher gilt, dass ein Öffnungsplan entworfen wird – weil Omikron-Erkrankungen bei vielen glimpflicher ausgehen als die mit früher vorherrschenden Varianten. Fraglich ist, wie schnell und in welchen Schritten Lockerungen kommen.

Hospitalisierung liegt bei mehr als 6

In Deutschland war die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen zuletzt gestiegen. Das RKI hatte sie am Freitag mit 6,46 angegeben (Donnerstag: 6,23). Darunter können jedoch auch Menschen mit positivem Corona-Test sein, die eine andere Haupterkrankung haben. Am Wochenende gibt es keine neuen Zahlen dazu.

Rund 76 Prozent der Bevölkerung haben eine Erstimpfung erhalten, 74,8 Prozent sind dem RKI zufolge doppelt geimpft. Etwa 55 Prozent wurden inzwischen geboostert.

Verwendete Quellen
  • Stellungnahme des ExpertInnenrates der Bundesregierung zu COVID-19 vom 13. Februar 2022
  • Impfdashboard des RKI
  • Nachrichtenagentur dpa
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