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Leser berichten über Corona-Infektion: "Ich hätte ohne Impfung nicht überlebt"


Leserberichte über Corona-Infektion
"Ich hätte ohne Impfung nicht überlebt"

MeinungVon Mario Thieme

Aktualisiert am 28.12.2021Lesedauer: 5 Min.
Viele an Corona Erkrankte landen auf der Intensivstation.Vergrößern des Bildes
Viele an Corona Erkrankte landen auf der Intensivstation. (Quelle: Getty Images / gorodenkoff/Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Von keinerlei spürbaren Symptomen bis zum qualvollen Tod: Infektionen mit dem Coronavirus können extrem unterschiedlich verlaufen. t-online-Leser berichten von ihren Erfahrungen mit Covid-19.

Bei fünfeinhalb Millionen Menschen in Deutschland wurde eine Ansteckung mit dem Coronavirus nachgewiesen, viele Zehntausend kommen derzeit täglich hinzu. t-online wollte von Lesern, die Covid-19 hatten, wissen, wie sie die Krankheit überstanden haben. Viele bewegende Mails erreichten uns. Eine Auswahl.

"Mein Mann musste für 13 Tage ins Krankenhaus"

t-online-Leserin Gabriele Schultze berichtet: "Wir (61 und 55 Jahre alt) haben überlebt. Im Januar dieses Jahres wurden wir positiv getestet. Ich hatte keinerlei Symptome, aber mein Mann war schwer krank. Er musste dann für 13 Tage ins Krankenhaus. Er hat es gut überstanden und keinerlei Nachwirkungen. An diesem Tag, als er abgeholt wurde, dachte ich, ich sehe ihn nie wieder."

"Zu Hause in Quarantäne sitzen und sich die Augen ausheulen, war alles, was ich noch machen konnte. Ende Dezember 2020 starb noch meine Mutter an gesundheitlichen Problemen, nicht an Corona. Ich hatte keine Zeit zum Trauern, weil das Leben meines Mannes auf dem Spiel stand."

"Ich bin es leid, den ewigen Impfmuffeln zuzuhören. Meiner Meinung nach ist es eine fahrlässige Körperverletzung, wenn Impfgegner sich anstecken und es in der Öffentlichkeit an andere Menschen weitergeben. Aus meiner Sicht sollten dann diese Menschen auch finanziell zur Kasse gebeten werden und einen Obolus an die Krankenkassen erstatten, wenn sie ungeimpft im Krankenhaus landen."

"Es war eine katastrophale Zeit"

t-online-Leser Michael Langenau hatte einen schweren Verlauf: "Ich hatte beginnend Ende November 2020 Corona. Nach über zwei Wochen Bettlägerigkeit mit andauerndem Fieber bin ich zur weiteren Behandlung für eine Dauer von sechs Tagen ins Krankenhaus gekommen. Die Diagnose lautete: hochgradig infizierte Lunge durch virale Lungenentzündung. Ich bekam schlecht Luft und deshalb beginnend im Krankenhaus unterstützend Sauerstoff. Danach hatte ich drei Wochen Erholung zu Hause, da ich in den vorangegangenen drei Wochen fast zehn Kilo abgenommen hatte."

"Mein im Haus lebender Schwiegervater ist daran letztlich verstorben. Meine Frau ist auch an Corona erkrankt, zum Glück leichter. Es war eine katastrophale Zeit und ich bitte alle, dieses Virus ernst zu nehmen. Es ist wirklich kein Spaziergang und keiner weiß, wie es sich dann auswirkt."

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"Ich hätte ohne Impfung nicht überlebt"

t-online-Leser Manfred Gaidell ist dankbar für seine Impfung: "Die erste Impfung mit Astrazeneca bekam ich am 6. April 2021. Am 15. Juni erhielt ich mit demselben Impfstoff die zweite. Ab dem 22. Oktober stellte sich bei mir ein trockener Reizhusten ein. Bei einem Schnelltest zu Hause zeigten sich zwei rote Streifen, nach Wiederholung des Tests gab es dasselbe Ergebnis."

"Da ich 71 Jahre alt bin und mein Immunsystem nicht sehr gut ist, habe ich mich in die Notaufnahme ins Krankenhaus begeben. Hier wurde dann eine sehr hohe Virusbelastung diagnostiziert. Aus diesem Grund wurde ich in die Isolationsabteilung verlegt. Vom 24. Oktober bis 3. November 2021 wurde ich stationär beobachtet. Dank der Impfungen war mein Krankheitsverlauf gering, laut der Ärzte hätte ich die Covid-19-Erkrankung mit dieser Belastung ohne Impfung nicht überlebt."

"Uns taten Dinge weh, von denen wir nicht wussten, dass sie wehtun können"

Weniger Glück hatten t-online-Leser Marcus Loeber und seine Frau: "Die Infektion erfolgte durch eine unachtsame Bekannte, die als Friseurin tätig ist. Wie so viele verantwortungslose Menschen trug sie die Maske vor ihrer Kundschaft entweder selten oder nicht richtig. Die Infektion verlief bei ihr selbst mit ganz milden Symptomen, die sie aber nicht richtig deutete und uns auch nicht warnte."

"Die Infektion bei uns führte zu einer sich über zwölf Tage stets verschlechternden Situation. Fieber, Schmerzen, Schüttelfrost, eine ständige Müdigkeit, kein Hunger und völlig antriebslos. Erträglich war das nur mit sechs Schmerztabletten am Tag und gefühlt 20 Stunden Schlaf täglich."

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"Das Virus sorgt an jeder einzelnen Stelle des Körpers für Schmerzen. Uns taten Dinge weh, von denen wir gar nicht wussten, dass sie wehtun könnten: Ellenbogen, Sehnen, Gelenke, Organe, Zehen und sogar die Ohrläppchen und die Knorpel am Ohr. Alles brannte oder schmerzte unerträglich und abwechselnd."

"Nach zwölf Tagen ging die Infektion auf die Lunge über und meine Frau bekam zunehmend Atemnot. Ich selbst inhalierte noch täglich fast stündlich Kochsalzlösung, um die Lunge frei zu halten. So schafften wir es, einer Krankenhauseinweisung zu entgehen. Wir schafften es, bei einer Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf angenommen zu werden. Das Resultat der gründlichen Untersuchungen war erschreckend."

"Unser Gehirn zeigte Anzeichen von Demenz und bei meiner Frau hat sich aller Wahrscheinlichkeit nach durch Covid ein Aneurysma im Kopf gebildet. Das dürfen wir behaupten, weil es vor wenigen Jahren noch nicht da war. Meine Lungenleistung ist um ein Drittel gesunken. Bis heute (13 Monate später) habe ich einen stark gestörten Geruch- und Geschmacksinn, leide temporär unter Vergesslichkeit (Kurzzeitgedächtnis), habe immer noch Schmerzen in Sehnen und Gelenken und fühle mich schnell überfordert, wenn es laut oder hektisch wird."

"Bei meiner Frau ist es auch so. Sie wird jetzt eine Kur beantragen und wir wollen unbedingt eine Reha beginnen. Wir wissen nicht, ob wir jemals wieder richtig gesund werden, weil wir nicht einmal wissen, was genau bei uns kaputt gegangen ist. Wir wollen aber den Mut nicht verlieren und wir finden sehr viel Halt bei guten Freunden und Nachbarn, die verstanden haben, dass diese Krankheit tödlich verlaufen kann und sie Spuren hinterlässt. Wir tun alles, damit wir das nicht noch einmal erleben müssen."

"Selbstverständlich haben wir uns gegen Corona impfen lassen"

t-online-Leser Helmut Scherrer kam glimpflicher davon: "Meine Frau und ich hatten beide Corona mit äußerst mildem Verlauf. Der Grund: Wir beide hatten uns schon im Dezember gegen Grippe und Pneumokokken impfen lassen. Dies war – nach Meinung unseres Arztes – der Grund für eine Teilimmunität."

"Spätfolgen sind jedoch auch zurück geblieben: bei mir ein weitgehender Geschmacks- und Geruchsverlust, und bei meiner Frau Erschöpfungsattacken. Selbstverständlich haben wir uns zusätzlich gegen Corona impfen lassen und werden uns die Booster-Impfung so bald als möglich auch abholen."

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t-online-Leserin Silvia Heinzerling liegt gerade zur Genesung auf der Couch, wie sie erzählt. "Die Zweitimpfung lag bereits neun Monate zurück, als ich am Tag des Boosters positiv getestet wurde. Aber in unserem Tal in Österreich haben die Booster-Impfungen jetzt erst begonnen."

"Einen Schutz habe ich wohl doch noch, darüber bin ich wiederum sehr froh. Meine Symptome äußern sich in einem ziemlich heftigen Infekt mit Schnupfen und Husten. Die Gliederschmerzen sind bereits vorbei. Der Geschmackssinn und das Riechen werden wohl noch eine Weile länger ausfallen."

"Ich lag im Koma"

t-online-Leser Jürgen Gollub musste wegen seiner Infektion stark leiden: "Ich bin im Februar 2021 an Corona erkrankt. Meine Erkrankung machte sich ab dem 12. Februar bemerkbar. Ich habe ab diesem Zeitpunkt nur schwache Erinnerungen. Durch einen Zufall habe ich am 18. Februar meinen Hausarzt aufgesucht. Dort wurde die Covid-19-Erkrankung festgestellt. Sofort wurde ein Krankenwagen bestellt und ich wurde eingewiesen. Leider kann ich mich daran nur schwach erinnern."

"Ab dem 25. Februar verschlechterte sich mein Zustand und ich musste beatmet werden. Bis zum 4. März lag ich im Koma und kann mich nur an gruselige Sequenzen in meinem Kopf erinnern. Ab dem 4. März ging es langsam aufwärts. Nach dem Aufwachen konnte ich weder alleine sitzen noch laufen, auch waren die einfachsten Handgriffe ein großes Problem."

"Ich war nicht in der Lage, vernünftig zu essen, konnte mein Handy nicht mehr bedienen und musste viele Sachen aufs Neue lernen. Nach 28 Tagen auf der Intensivstation wurde ich auf eine normale Station verlegt. Fünf Tage später ging es zur Reha-Klinik (Liegendtransport). Bei der Rehabilitation ging es vom Rollstuhl über den Rollator zum Gehstock."

"Ich habe mir während dieser Zeit immer neue Ziele gesetzt. Diese habe ich permanent – auch wenn es zeitweise sehr schwierig war – eingehalten. Ich war insgesamt zwei Monate unterwegs und habe meine Frau während dieser Zeit zwei Mal kurz gesehen. Weiterhin habe ich noch kleine Probleme, aber diese werde ich sukzessive in den Griff bekommen."

Verwendete Quellen
  • Einsendungen von t-online-Lesern
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