Nach der Flutkatastrophe Ahrweiler: Politiker fordern personellen Neuanfang
Nach der Flutkatastrophe mit Dutzenden Toten hagelte es Kritik an dem zuständigen Landrat. Dieser ist inzwischen krankgeschrieben. Jetzt fordert der Kreistag von Ahrweiler einen kompletten Personalumbau.
Der Kreistag im von der Flutkatastrophe schwer getroffenen Kreis Ahrweiler fordert fraktionsübergreifend einen personellen Neustart im Amt seines Landrats Jürgen Pföhler (CDU). Eine SPD-Resolution, die von ihm verlangt, "den Weg für einen Neuanfang frei zu machen", wurde in einer Kreistagssitzung am Mittwoch in Grafschaft einstimmig bei drei Enthaltungen angenommen – somit also auch von seiner eigenen Partei, der CDU. Die Grünen begannen nach eigenen Worten zusätzlich Unterschriften für eine Abwahl von Pföhler zu sammeln. Ein solches Verfahren hat allerdings hohe Hürden.
Der inzwischen krankgeschriebene Landrat will nach Angaben seiner Verwaltung indessen im Amt bleiben. Die Staatsanwaltschaft Koblenz ermittelt gegen ihn und ein weiteres Mitglied des Krisenstabes. Dabei geht es um den Anfangsverdacht der fahrlässigen Tötung und fahrlässigen Körperverletzung durch Unterlassen am Katastrophenabend des 14. Juli.
Viele Anwohner werfen Pföhler vor, damals zu zögerlich und zu spät gehandelt zu haben. Nach seinen eigenen Worten war auch sein eigenes Haus von der Katastrophe betroffen. Nach Starkregen waren bei einer Sturzflut im Ahrtal 133 Menschen ums Leben gekommen und sehr viele Häuser zerstört oder beschädigt worden.
- Nachrichtenagentur dpa