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Deutscher Ärztetag | Angela Merkel: "Es macht sehr viel Mut"


Debatte auf Deutschem Ärztetag
Kanzlerin Merkel: "Es macht sehr viel Mut"

Von dpa, afp
Aktualisiert am 04.05.2021Lesedauer: 3 Min.
Angela Merkel: Die Bundeskanzlerin lobte die herausragende Arbeit der Ärzte und des Pflegepersonals in der Pandemie.Vergrößern des Bildes
Angela Merkel: Die Bundeskanzlerin lobte die herausragende Arbeit der Ärzte und des Pflegepersonals in der Pandemie. (Quelle: photothek/imago-images-bilder)
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Als "aufopferungsvollen Einsatz" bezeichnet Kanzlerin Angela Merkel die Arbeit von Ärzten und Pflegern in der Pandemie. Beim Deutschen Ärztetag äußert sich auch der Ärztepräsident – mit einer Forderung.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Leistungen von Ärzten und Pflegekräften in der Corona-Pandemie gewürdigt. Nachdem sich Ärzte zusammen mit Pflegern in Krankenhäusern und Praxen schon gegen die erste und zweite Welle gestemmt hätten, "geben sie auch jetzt in der dritten Welle für uns tagtäglich alles", sagt Merkel am Dienstag in einer Videobotschaft zum Auftakt des Deutschen Ärztetags.

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Für diesen "aufopferungsvollen Einsatz" bei der Versorgung von Patienten, nicht nur der Corona-Kranken, wie auch beim Testen und Impfen "danke ich ihnen von ganzem Herzen", sagte Merkel. Das Gesundheitswesen sei durch die Pandemie "auf eine harte Probe" gestellt worden.

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Sie verwies auf die vor rund zwei Wochen beschlossene Bundesnotbremse, die dem Ziel diene, die dritte Welle zu brechen und die Zahl der Neuinfektionen "wieder auf ein Maß zu begrenzen, mit dem wir eine Überlastung des Gesundheitswesens vermeiden". Der Schlüssel zur Beendigung der Pandemie aber sei das Impfen. "Es macht sehr viel Mut, dass das Impfen immer mehr an Fahrt gewinnt", betonte die Kanzlerin.

Merkel: Müssen für "gute Berufsbedingungen im medizinischen Bereich sorgen"

Mit zunehmender Impfstoffproduktion und -lieferung könnten immer mehr Arztpraxen in die Impfkampagne einbezogen werden. Daneben müssten zu jeder Zeit aber auch die an vielen anderen Krankheiten leidenden Menschen versorgt werden. Das mache zusätzlich deutlich, wie wichtig eine gute Fachkräftesicherung sei. "Deshalb müssen wir alles daran setzen, für gute Berufsbedingungen im medizinischen Bereich zu sorgen, auch des Pflegepersonals", sagte Merkel.

Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat eine umfassende wissenschaftliche Untersuchung gesundheitlicher Auswirkungen der Corona-Eindämmungsmaßnahmen gefordert. Diese "Kollateraleffekte" beim Kampf gegen die Pandemie seien lange unterschätzt worden, sagte der Chef der Bundesärztekammer am Dienstag beim digitalen Ärztetag. Er verwies etwa auf dringend notwendige Behandlungen, die nicht begonnen worden seien, und ausgesetzte Früherkennungsuntersuchungen. Vor allem Auswirkungen auf Kinder bedürften einer besonderen Betrachtung. Dabei gehe es neben schulischen Bildungsdefiziten darum, dass viele Kinder wichtige Entwicklungsphasen in sozialer Isolation erlebt hätten.

Die Pandemie hinterlasse in vielen Bereichen Spuren, sagte Reinhardt – etwa auch bei Menschen in Heimen, die oft monatelang keinen Besuch empfangen durften, oder verunsicherten Patienten in Praxen.

Gesundheitssystem insgesamt enorm belastet

Insgesamt sei das Gesundheitswesen in der Krise enorm belastet. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern sei es aber zu keinem Zeitpunkt überlastet gewesen. Das liege auch an gut ausgestatteten Kliniken und dem dichten Netz der ambulanten Versorgung. "Eine der wichtigsten Lehren aus dieser Krise muss deshalb sein, leistungsstarke Strukturen zu erhalten und auszubauen, statt sie, wie von einigen immer wieder gefordert, auszudünnen und auf reine Kosteneffizienz zu trimmen."

Die Pandemie habe aber auch Defizite offengelegt, sagte Reinhardt. Er verwies auf eine unzureichende personelle und technische Ausstattung der Gesundheitsämter, Meldestrukturen, den digitalen Ausbau und die Finanzierung der Kliniken. Dort sei der Arbeitsdruck für Ärzte und Pflegekräfte übrigens auch schon vor Corona enorm hoch gewesen. "Nur hat das vorher niemand ernsthaft zur Kenntnis nehmen wollen."

Der zweitägige Ärztetag, der ansonsten Hunderte Mediziner versammelt, findet wegen der Corona-Krise ausschließlich im Onlineformat statt. Im Mittelpunkt des Ärztetags stehen vor allem die Lehren und Erfahrungen aus der Corona-Pandemie. Die Delegierten werden zudem über die Konsequenzen für die Ärzteschaft aus dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum assistierten Suizid diskutieren. Das Bundesverfassungsgericht kippte im vergangenen Jahr das 2015 beschlossene Verbot der geschäftsmäßigen Förderung der Sterbehilfe.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa und AFP
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