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Corona-Ausbruch: Impfkommission empfiehlt Astrazeneca-Vakzin für Ältere


Neue Bewertung
Impfkommission empfiehlt Astrazeneca-Impfstoff für Ältere

Von dpa
Aktualisiert am 04.03.2021Lesedauer: 3 Min.
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"Wir müssen schneller beim Impfen werden": So schätzt Jens Spahn die aktuellen Fortschritte beim Impfen gegen Covid-19 ein. (Quelle: Reuters)

Obwohl der Impfstoff des Unternehmens Astrazeneca in Deutschland zugelassen ist, durfte er bisher nur an Menschen bis 64 Jahre verimpft werden. Das ändert sich nun.

Der Corona-Impfstoff des Herstellers Astrazeneca wird in Deutschland nun auch für Menschen ab 65 Jahren empfohlen. Die Ständige Impfkommission (Stiko) teilte am Donnerstag in Berlin vorab mit, die Impfung mit dem Mittel "für alle Altersgruppen, entsprechend der Zulassung zu empfehlen". Dies sei am Mittwoch beschlossen worden, ein vorgeschriebenes Stellungnahmeverfahren stehe aber noch aus. Ende Januar hatte die Stiko den Impfstoff zunächst nur für Menschen zwischen 18 und 64 Jahren empfohlen.

Die Entscheidung beruht laut Stiko "auf einer intensiven Analyse und Bewertung von neuen Studiendaten, die erst innerhalb der vergangenen Tage als Vorab-Publikationen verfügbar wurden". Die Wirksamkeit des Impfstoffs sei in Bezug auf die Verhinderung von Covid-19-Erkrankungen und insbesondere auch in Bezug auf die Verhinderung schwerer Krankheitsverläufe "eindrücklich belegt" worden, erklärte das Gremium mit Blick auf Daten aus England und Schottland, wo das Präparat breit eingesetzt wird.

Die aktualisierte Impfempfehlung der Stiko lag am Donnerstag zunächst nicht vor. Die Vorab-Erklärung begründete das Gremium mit der außergewöhnlichen Situation und dem großen, verständlichen Informationsbedürfnis der Bevölkerung. Zuvor hatte bereits das Bundesgesundheitsministerium den Schritt angekündigt.

Spahn: Gute Nachricht für Ältere

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sprach von einer guten Nachricht für alle Älteren, die auf eine Impfung warten. "Sie können schneller geimpft werden." Die neuen Studiendaten belegten zudem, dass der Impfstoff noch wirksamer sei, wenn der Abstand zwischen Erst- und Zweitimpfung zwölf Wochen betrage. Auch dies empfehle die Stiko ausdrücklich. Die Empfehlungen würden nun "sehr zeitnah" in der Impf-Verordnung umgesetzt.

Ende Januar hatte die Stiko – anders als die EU-Arzneimittelbehörde EMA – den Impfstoff zunächst nur für Menschen zwischen 18 und 64 Jahren empfohlen, weil Daten zur Wirkung bei Älteren fehlten. Eine Überprüfung hatte der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens kürzlich angekündigt – und betont, nie den Impfstoff an sich kritisiert zu haben. Es sei immer nur um die zunächst dünne Datenlage gegangen. Zuvor waren in der EU die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna zugelassen worden, jeweils ohne Einschränkungen beim Alter.

Der Impfstoff namens AZD1222 wurde von dem britisch-schwedischen Pharmakonzern Astrazeneca zusammen mit der Universität Oxford entwickelt. Er wird seit Januar in Großbritannien in großem Stil eingesetzt und kann im Gegensatz zu den Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna bei normaler Kühlschranktemperatur gelagert werden. Er ist zudem preisgünstiger als die sogenannten mRNA-Impfstoffe der anderen beiden Hersteller.

Zeitspanne hat Auswirkung auf Wirksamkeit

Den Entwicklern zufolge hat eine längere Zeitspanne zwischen der ersten und zweiten Impfdosis positive Auswirkungen auf die Wirksamkeit. Bei einem Abstand von mindestens zwölf Wochen wies der Impfstoff eine Wirksamkeit von 81 Prozent auf, wie aus einer kürzlich veröffentlichten Studie hervorging. Diese lag lediglich bei 55 Prozent, wenn zwischen beiden Impfungen nur bis zu sechs Wochen lagen.

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In einer Debatte um Astrazeneca in den vergangenen Wochen in Deutschland betonten Experten die Sicherheit und Wirksamkeit des Präparats. Die Stiko hatte in ihrer Empfehlung vom 29. Januar geschrieben, das Vakzin werde als "geeignet zum Individualschutz und zur Bekämpfung der Pandemie" angesehen. Bislang gebe es keine Studien, in denen die drei Impfstoffe direkt miteinander verglichen wurden.

Bei allen drei Impfstoffen können Nebenwirkungen wie etwa Kopfschmerzen, Fieber oder Schmerzen an der Einstichstelle auftreten. Diese Reaktion zeigt Experten zufolge, dass der Körper Abwehrstoffe bildet.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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