Newsblog zum Krieg in der Ukraine Ukrainische Drohne greift Hafen am Kaspischen Meer an
Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Die Ukraine meldet hohe Verluste für russische Truppen bei der Kursk-Invasion. Eine ukrainische Drohne hat einen russischen Hafen angegriffen. Alle Informationen im Newsblog.
Inhaltsverzeichnis
- Ukrainische Drohne greift russischen Hafen an
- Ukraine meldet hohe Verluste für russische Truppen in Kursk
- Russland meldet Einnahme weiterer Orte
- Putin-Vertrauter bezeichnet Trump-Sieg als Schlag für die Ukraine
- Drohnenabwehr verwirrt ukrainische Smartphones
- Ukraine untersucht mutmaßliche Hinrichtung von sechs Soldaten durch russische Armee
Ukrainische Drohne greift russischen Hafen an
15.27 Uhr: Ukrainische Kampfdrohnen haben erstmals einen russischen Flottenstützpunkt am Kaspischen Meer angegriffen. "Heute Morgen haben die Flugabwehrkräfte über Kaspijsk eine Drohne vernichtet", schrieb der Gouverneur der Nordkaukasusrepublik Dagestan, Sergej Melikow, bei Telegram. Die Hafenstadt Kaspijsk liegt unmittelbar südlich der Republikhauptstadt Machatschkala.
Eine junge Frau wurde nach Behördenangaben durch Splitter leicht verletzt. Videos in sozialen Netzwerken zeigten eine flugzeugartige Drohne, die vor dem Hintergrund eines Kriegsschiffs im Hafen herunterstürzt und explodiert. Dazu war heftiges Feuer aus automatischen Waffen zu hören. Kaspijsk liegt gut 1000 Kilometer von der Frontlinie in der Ukraine entfernt.
Das ukrainische öffentlich-rechtliche Fernsehen meldete unter Berufung auf Geheimdienstquellen, dass der Angriff vom Militärgeheimdienst durchgeführt worden sei. Dabei sollen demnach mindestens zwei russische Kriegsschiffe beschädigt worden sein – diese Angabe ließ sich aber zunächst nicht unabhängig bestätigen, in den kursierenden Videos sind solche Schäden nicht zu erkennen.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Ukraine meldet hohe Verluste für russische Truppen in Kursk
12.50 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen Oberbefehlshabers Oleksandr Syrskyi haben russische Truppen während der fast drei Monate andauernden Kursk-Invasion 7.905 Soldaten verloren, 12.220 weitere wurden verletzt, und 717 sind in Gefangenschaft geraten. Syrskyi teilte am auf X mit, dass Russland in derselben Zeit 1.101 militärische Ausrüstungsstücke eingebüßt habe, darunter 54 Panzer, 276 gepanzerte Fahrzeuge, 107 Artilleriegeschütze und Mörser sowie fünf Flugabwehrwaffen.
Der ukrainische Einsatz, der Anfang August begann, sollte russische Angriffe auf ukrainisches Gebiet verhindern und russische Kräfte von der schwer umkämpften Donbas-Region ablenken. Syrskyi zufolge hat Russland mittlerweile 45.000 Soldaten in Kursk konzentriert und auch tausende nordkoreanische Soldaten entsandt, die bereits in kleineren Gefechten mit ukrainischen Truppen aufeinandertrafen.
Russland meldet Einnahme weiterer Orte
10.29 Uhr: Die russischen Truppen haben nach Angaben der Regierung in Moskau zwei weitere Siedlungen unter ihre Kontrolle gebracht. Es handele sich um die Orte Maksymiwka und Antoniwka, teilt das Verteidigungsministerium russischen Nachrichtenagenturen zufolge mit. Die russischen Truppen rücken in der Ukraine seit geraumer Zeit stetig vor.
Russland ratifiziert Verteidigungsabkommen mit Nordkorea
10.03 Uhr: Das russische Oberhaus hat einstimmig einen militärischen Beistandspakt mit Nordkorea ratifiziert, den Präsident Putin im Juni bei einem Besuch in Pjöngjang mit Kim Jong Un unterzeichnete. Das Abkommen verpflichtet beide Länder, sich bei einem Angriff militärisch zu unterstützen und ihre Positionen gegen westliche Sanktionen sowie bei den Vereinten Nationen zu koordinieren. Putin war im Sommer das erste Mal seit 24 Jahren nach Nordkorea gereist. Kim nennt den russischen Staatschef seinen "besten Genossen".
Selenskyj gratuliert Trump zu "eindrucksvollem Wahlsieg"
9.35 Uhr: Noch vor der Verkündung des offiziellen Wahlergebnisses hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dem republikanischen Kandidaten Donald Trump zum Sieg bei der US-Präsidentschaftswahl gratuliert. "Ich gratuliere Donald Trump zu diesem eindrucksvollen Wahlsieg!", schrieb der Ukrainer bei der Plattform X. Er begrüße Trumps Unterstützung für den "Frieden durch Stärke"-Ansatz.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Zudem hoffe er, bald Trump persönlich zum Wahlsieg gratulieren und mit ihm die weitere Unterstützung der Ukraine besprechen zu können. Kiew sei auf die Hilfe beider US-Parteien angewiesen. Zahlreiche weitere Staats- und Regierungschefs haben Trump mittlerweile zur Wahl gratuliert. Wie die Reaktionen ausgefallen sind, lesen Sie hier.
Putin-Vertrauter bezeichnet Trump-Sieg als Schlag für die Ukraine
8.58 Uhr: Der enge Verbündete von Russlands Staatschef Wladimir Putin, Dmitri Medwedew, bezeichnet den sich abzeichnenden Sieg Trumps als einen Rückschlag für die Ukraine und gute Nachricht für Russland. "Trump hat eine für uns nützliche Eigenschaft: Er ist durch und durch Geschäftsmann und es ist ihm zutiefst verhasst, sein Geld für diverse Gefolge und dumme Mitläufer-Verbündete, für schlechte Wohltätigkeitsprojekte und für gierige internationale Organisationen auszugeben", schreibt der Vize-Chef des russischen Sicherheitsrats auf Telegram.
Die Führung der Ukraine falle in die Kategorie jener Personen, für die Trump vermutlich nicht zu viel Geld ausgeben wolle. Allerdings sei unklar, inwieweit Trump in der Lage sein werde, die US-Finanzierung zu kürzen. "Er ist stur, aber das System ist stärker."
Ukraine verlangt harte Reaktionen auf Nordkoreas Kriegshilfe
5.00 Uhr: Die ukrainische Regierung sieht den Einsatz nordkoreanischer Soldaten im russischen Angriffskrieg als erwiesen an und fordert eine harte Reaktion der Weltgemeinschaft. Verteidigungsminister Rustem Umjerow berichtete von ersten Gefechten mit Nordkoreanern, die sich getarnt als sibirische Burjaten in die russische Armee eingliedern.
Präsident Wolodymyr Selenskyj appellierte in einer Videobotschaft: "Gemeinsam mit der Welt müssen wir alles tun, um sicherzustellen, dass dieser russische Schritt zur Eskalation ein Schritt hin zur Niederlage ist." Berichten zufolge könnten bis zu 15.000 nordkoreanische Soldaten im russischen Grenzgebiet Kursk eingesetzt werden.
Drohnenabwehr verwirrt ukrainische Smartphones
3.10 Uhr: Die elektronische Kriegsführung, die zur Abwehr russischer Luftangriffe eingesetzt wird, kann Störungen beim Betrieb von Smartphone-Uhren verursachen. Das teilte der ukrainische Generalstab mit. Nutzer in der Ukraine berichten, dass sich die Uhrzeit auf ihren Smartphones nach der Aktivierung elektronischer Kriegsführungssysteme bei Luftangriffsalarm häufiger automatisch ändert. Elektronische Kriegsführungssysteme versuchen, russische Drohnen während des Angriffs in die falsche Richtung zu lenken.
Diese Praxis wird als GPS-Spoofing oder GPS-Simulation bezeichnet und zielt darauf ab, einen GPS-Empfänger durch die Übermittlung gefälschter GPS-Signale zu manipulieren. Da moderne Smartphones die Zeitzone anhand ihres Standortes bestimmen, kann es bei GPS-Spoofing zu einer automatischen Umstellung der Uhr kommen.
In den vergangenen Tagen haben ukrainische Nutzer außerdem in den sozialen Medien Screenshots gepostet, auf denen ihr Standort auf Karten-Apps innerhalb des russischen Territoriums zu sehen war.
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters