Entscheidung über Partei-Vorsitz Reichardt bleibt AfD-Landeschef in Sachsen-Anhalt

Vor zwei Jahren übernahm Martin Reichardt den Landesverband des AfD. Auf dem Parteitag wurde er erneut zum Vorsitzenden gewählt. Als sein Vize bewirbt sich ein Rechtsaußen-Vertreter.
Der Bundestagsabgeordnete Martin Reichardt bleibt Chef der AfD in Sachsen-Anhalt. Der 51-Jährige wurde am Sonntag bei einem Parteitag in Dessau-Roßlau mit 90 Prozent Zustimmung für zwei weitere Jahre gewählt. Reichardt hatte keinen Gegenkandidaten. Reichardt hatte den Vorsitz im Jahr 2018 vom damals bekannten Parteigesicht André Poggenburg übernommen, der kurz darauf im Streit AfD und Fraktion verließ.
Er sei vor zwei Jahren angetreten, um die Partei zu einen, sagte Reichardt bei seiner Kandidatenrede. Anders als andere Teile der AfD, die "wieder sehr gärig" geworden seien, sei die Partei in Sachsen-Anhalt ein ruhender Pol. Auf diese Entwicklung könne man stolz sein. Seine Rede wurde mit großem Applaus und "Martin, Martin"-Rufen quittiert.
Die Partei ist zerstritten
Er spielte damit auf den parteiinternen Streit zum Umgang mit dem formal aufgelösten und vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuften "Flügel" an. Zuletzt hatte die Bundespartei den Ausschluss des Brandenburger Parteichefs Andreas Kalbitz durchgesetzt, der der Rechtsaußen-Strömung zugerechnet wird.
Beim Landesparteitag in Dessau-Roßlau tritt der Landtagsabgeordnete Hans-Thomas Tillschneider für das Amt als Landes-Vize an. Der Bundesverfassungsschutz rechnet auch Tillschneider dem "Flügel" zu.
Die AfD wollte bei ihrem Parteitag den gesamten Landesvorstand neu wählen. Der Landesverband hat nach eigenen Angaben rund 1.360 Mitglieder. Rund 560 Mitglieder reisten zum Parteitag an.
- Nachrichtenagentur dpa