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Warntag 2020: Spott im Netz über Pannen beim bundesweiten Probealarm


Spott über Pannen beim Probealarm
"Bekommen das Warnsignal per Fax oder Post zugestellt"


Aktualisiert am 10.09.2020Lesedauer: 2 Min.
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Eine Mitteilung der Notfall-Informations- und Nachrichten-App "Nina": Nicht überall funktionierte der Probealarm reibungslos.Vergrößern des Bildes
Eine Mitteilung der Notfall-Informations- und Nachrichten-App "Nina": Nicht überall funktionierte der Probealarm reibungslos. (Quelle: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/dpa)

Bundesweit sollten eigentlich um 11 Uhr die Sirenen heulen und den Ernstfall testen. Das funktionierte vielerorts offenbar nicht. Im Netz konnte sich so mancher einen bissigen Kommentar nicht verkneifen.

Der erste bundesweite Warntag hat am Donnerstag deutliche Lücken bei der Alarmierung der Bevölkerung offenbart. Zum einen wurde deutlich, dass es vielerorts gar keine Sirenen mehr gibt, zum anderen kam die Gefahrenmeldung der Warnapps Nina und Katwarn erst mit einer guten halben Stunde Verspätung auf den Smartphones an.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn erklärte diese Panne mit der zeitgleichen Auslösung einer Vielzahl von Warnmeldungen. Präsident Christoph Unger sagte in Mannheim: "Erste Analysen haben ergeben, dass um 11 Uhr nicht nur zentral die Warnung ausgelöst worden ist, sondern viele andere angeschlossene Leitstellen ebenfalls eigenständig Warnungen ausgelöst haben, so dass es zu einer Überlastung des Systems gekommen ist. Dies muss für den nächsten Warntag noch viel deutlicher abgestimmt werden." Gegebenenfalls müssten entsprechende technische Vorkehrungen getroffen werden.


Mancherorts bekam die Bevölkerung vom Probealarm zunächst gar nichts mit. Für München erklärte etwa ein Feuerwehrsprecher, es gebe in der Landeshauptstadt seit vielen Jahren keine Sirenen mehr. Sie seien nach dem Ende des Kalten Krieges nach und nach abgebaut worden. Weite Teile Hamburgs blieben ebenfalls still, wie die "Hamburger Morgenpost" berichtet. "Nur in Elbnähe schrillen Sirenen, weil dort Überflutungsgefahr besteht. Die wurden auch von der Feuerwehr ausgelöst", erklärte eine Sprecherin der Innenbehörde.

In sozialen Netzwerken äußerten sich viele Nutzer verwundert darüber, dass Sirenen nicht heulten. "Alle, die keine Sirene hören, bekommen das Warnsignal per Fax oder Post in den nächsten 14 Tagen zugestellt", schreibt etwa ein Nutzer. Ein anderer fasst zusammen: "Enttäuschung ist gar kein Ausdruck."

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Zum ersten bundesweiten Warntag sollten laut Vorankündigung im ganzen Land um 11 Uhr Sirenen und andere Warnsysteme ausgelöst werden. Unter anderem sollte die Probewarnung über Radio und Fernsehen sowie auf Warnapps wie der Anwendung Nina verbreitet werden. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe rief dazu auf, Nachbarn über den Probealarm zu informieren. Es bestand keine Gefahr für die Bevölkerung. Einerseits sollten mit dem Alarm die Warnverfahren getestet werden. Andererseits sollten Bürger für das Thema Warnung sensibilisiert werden. Entwarnung sollte 20 Minuten nach der Probewarnung gegeben werden.

Auf Bundesebene ist das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe zuständig, in den Bundesländern sind es die jeweiligen Innenministerien. Außerdem beteiligt sind in den Kommunen in der Regel die für Katastrophenschutz zuständigen Behörden. Nach einem Beschluss der Innenministerkonferenz findet der bundesweite Warntag ab 2020 jährlich am zweiten Donnerstag im September statt.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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