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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Exklusive Umfrage Das denken die Bundesbürger über die Maskenpflicht
Mancher Politiker würde sie lieber gleich als später abschaffen. Andere wiederum betonen die Notwendigkeit der Mund-Nase-Bedeckung in der Öffentlichkeit. Die Meinung der Bundesbürger ist hier recht klar.
Die Maskenpflicht ist ein Reizthema in der deutschen Politik. Angeführt von Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) hatten sich am Wochenende Vertreter mehrerer Bundesländer offen für ein Ende der Anordnung zum Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung gezeigt. Bayern, Nordrhein-Westfalen, Brandenburg, aber auch der Bundesgesundheitsminister sprachen sich dagegen aus. Ein Beschluss der Landesgesundheitsminister vom Montag beendete die Debatte vorerst. Bis auf Weiteres wird die Maskenpflicht wie gehabt weiter gelten.
Die Bundesbürger haben in dieser Diskussion eine recht klare Position: Sie sind gegen die Abschaffung der Maskenpflicht. In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für t-online.de gaben fast zwei Drittel an, dass sie eine Lockerung der Regeln zum jetzigen Zeitpunkt für falsch hielten. Nur knapp 31 Prozent waren anderer Meinung. Etwa sieben Prozent waren in der Frage unentschieden.
Große Zustimmung findet die Maskenpflicht vor allem bei älteren Menschen. Mehr als 70 Prozent der über 65-Jährigen wollen an der derzeitigen Regelung festhalten, bei den 40- bis 49-Jährigen sind es gerade noch knapp 57 Prozent. Keine nennenswerten Unterschiede gibt es in dieser Frage zwischen Männern und Frauen. Zwischen Ost und West allerdings schon: Im Osten halten knapp 56 Prozent eine Lockerung der Maskenpflicht für falsch, etwa 37 Prozent halten sie für richtig. Im Westen sind es gut 64 Prozent bzw. knapp 29 Prozent.
Größere Unterschiede gibt es auch zwischen Stadt und Land. Dort, wo viele Menschen auf engem Raum zusammenleben, nämlich in den Städten, ist die Akzeptanz für die Mund-Nase-Bedeckung größer (knapp 69 Prozent). Dort, wo die Bevölkerungsdichte geringer ist, ist auch die Akzeptanz geringer (etwa 57 Prozent).
Teils erheblich gehen die Meinungen bei den Parteianhängern auseinander. Sympathisanten von Union (knapp 69 Prozent), von SPD (fast 73 Prozent) und von den Grünen (etwa 79 Prozent) sind klar gegen eine Lockerung der bestehenden Mundschutz-Regeln. Anhänger von AfD und FDP würden einen solchen Schritt stattdessen begrüßen: Rund 66 Prozent bzw. knapp 51 Prozent von ihnen sind für eine Lockerung.
Zur Methodik: In die Umfrage flossen die Antworten von 10.053 bevölkerungsrepräsentativ ausgewählten Menschen ein, die zwischen dem 15. Juni und dem 8. Juli 2020 online gefragt wurden: "Fänden Sie es richtig oder falsch, wenn die Regeln zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes gelockert werden würden?" Der statistische Fehler für die Gesamtergebnisse beträgt 2,5 Prozent, für Teilgruppen kann er davon abweichen.
- Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey