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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Razzia bei Neonazis Polizei geht in vier Bundesländern gegen "Sturmbrigade" vor
Sie nennen sich "Wolfsbrigade" und "Sturmbrigade" und wollen laut Ermittlern möglicherweise mit Gewalt das "germanische Sittengesetz" durchsetzen. Nun greift die Polizei bei den Rechtsextremisten durch.
Ermittler der Polizei haben in vier Bundesländern Durchsuchungen bei Rechtsextremisten durchgeführt. Den Beschuldigten wird vorgeworfen, eine kriminelle Vereinigung gegründet zu haben – innerhalb der rechtsextremen "Wolfsbrigade" bildeten sie demnach einen bewaffneten Arm namens "Sturmbrigade". Ihr erklärtes Ziel sei das "Wiedererstarken eines freien Vaterlandes" nach dem "germanischen Sittengesetz", teilte die Bundesanwaltschaft mit.
Symbolik erinnert an die SS
In Sachsen-Anhalt, Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen durchsuchte die Polizei die Wohnungen von sechs Beschuldigten sowie von vier nicht tatverdächtigen Personen. Festnahmen seien bisher nicht erfolgt. Es besteht laut Bundesanwaltschaft aber der Verdacht, dass die Verdächtigen ihre Ziele mit Gewalt durchsetzen wollten. Es solle geklärt werden, ob die Beschuldigten über Waffen verfügen. Mit den Ermittlungen ist das Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt beauftragt.
2018 war die sogenannte "Wolfsbrigade" bei einer Neonazi-Demonstration in Köthen durch einheitliche Kleidung auffällig geworden. Ihre Bildsprache mit Totenköpfen erinnert an Symbolik der nationalsozialistischen SS. Auch Hakenkreuz-Schmierereien in dem Ort wurden ihren Mitgliedern zugeschrieben. Laut Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern ist die Gruppe überregional organisiert und unterhält auch in Rostock eine örtliche Struktur.
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Der dortige Verfassungsschutz geht davon aus, dass sich auch die Bezeichnung "Sturmbrigade" an die Einheitsbezeichnungen der Waffen-SS anlehnt. Der Bericht des Amtes für das Jahr 2018 und Profile in sozialen Medien legen personelle Überschneidungen der Gruppe mit der Hooligan- und Rockerszene nahe. Demnach verortete sich die Gruppe zumindest in Sachsen-Anhalt, Hessen und Mecklenburg-Vorpommern. Auch nach Berlin gibt es Bezüge.
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In Köthen und Gardelegen in Sachsen-Anhalt seien fünf Objekte durchsucht worden, sagte ein Sprecher des Landeskriminalamts Sachsen. Drei weitere Durchsuchungen fanden in Hessen statt – der ARD zufolge in Korbach und Twistetal – jeweils eine in Niedersachsen, angeblich in Göttingen, und NRW. Dort soll laut der Linkspartei in Rheinland-Pfalz auch eine Sektion Düsseldorf bestehen, die an einer rechten Kundgebung in Kandel teilnahm.
- eigene Recherchen
- Bundesanwaltschaft: Pressemitteilung vom 30.7.2019
- Verfassungsschutz Mecklenburg-Vorpommern: Bericht 2018 (pdf)
- Landtag Mecklenburg-Vorpommern: Drucksache 7/3292
- Landtag Sachsen-Anhalt: Drucksache 7/4053
- mit Material der Nachrichtenagentur dpa