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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nach 14 Jahren Deutschland klagt Mann für Ministermord an
Die Bundesanwaltschaft erhebt Anklage wegen des Mordes am sri-lankischen Außenminister. Navanithan G. soll den Politiker ausspioniert haben – dann wurde er erschossen, als er aus seinem Pool stieg.
Ein mutmaßlicher Helfer beim Mord am sri-lankischen Außenminister Lakshman Kadirgamar wird in Deutschland angeklagt. Das teilte die Bundesanwaltschaft am Mittwoch mit. Dem 40-jährigen werde Beihilfe zum Mord und die Mitgliedschaft in der sri-lankischen Terrorgruppe "Liberation Tigers of Tamil Eelam" vorgeworfen, die auch als "Tamil Tigers" bekannt ist. t-online.de hatte Anfang des Jahres über die Festnahme des Verdächtigen berichtet.
Er habe für die Gruppe Informationen über Gegner beschafft – seine gelieferten Erkenntnisse seien bei der Ermordung des Politikers genutzt worden. In der Endphase des Bürgerkriegs habe der G. dann Führungskräften der Terrorgruppe zur Flucht ins Ausland verholfen.
- Mord an Kadirgamar: Festnahme in Süddeutschland
Lakshman Kadirgamar war im Jahr 2005 von einem Scharfschützen erschossen worden, als er auf seinem Privatgrundstück in Colombo aus dem Swimmingpool stieg. Im Bürgerkrieg kämpften die Paramilitärs für die Unabhängigkeit des von Tamilen dominierten Nordens des Landes. Außenminister Kadirgamar hatte sich international dafür eingesetzt, dass die Rebellen als Terrororganisation eingestuft werden. Die Organisation hatte die Verantwortung für den Mord aber stets bestritten.
- eigene Recherchen
- Generalbundesanwalt: Pressemitteilung vom 24.7.2019
- Generalbundesanwalt: Pressemitteilung vom 17.1.2019
- Außenministerium Sri Lanka: "Foreign Minister assassinated" (engl.)