Prozess in der Türkei Braunschweiger Hüseyin M. aus U-Haft entlassen
Nach 45 Tagen in türkischer U-Haft: Ein Gericht in Ankara hat Hüseyin M. die Heimreise nach Deutschland erlaubt. Der Vorwurf der Präsidentenbeleidigung bleibt bestehen.
Der in der Türkei wegen Präsidentenbeleidigung angeklagte Hüseyin M. aus Braunschweig wird aus der U-Haft entlassen und darf nach Deutschland reisen. Das entschied ein Gericht in Ankara nach Angaben von M.s Anwalt Erdal Güngör am Donnerstag.
Der Prozess werde jedoch fortgeführt, sagte Güngör. Der nächste Termin sei für den 9. April 2019 angesetzt. Das Gericht habe M. unter anderem auf freien Fuß gesetzt, weil er keine Vorstrafen habe.
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Im Saal saß auch der Leiter der Rechts- und Konsularabteilung der deutschen Botschaft in Ankara. Die Bundesregierung hat mehrfach betont, dass die Freilassung der deutschen Staatsbürger in türkischen Gefängnissen eine zentrale Voraussetzung für die Verbesserung der angespannten Beziehungen ist. Derzeit sitzen nach offiziellen Angaben noch fünf Deutsche aus "politischen Gründen" in türkischen Gefängnissen.
Im vergangenen Jahr hatte eine ganze Serie von Inhaftierungen die Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei schwer belastet. Nach der Freilassung einiger prominenter U-Häftlinge Ende 2017 und Anfang 2018 verbesserten sich die Beziehungen leicht.
- dpa