Vor Besuch im September AfD: "Herr Erdogan soll zu Hause bleiben"
Im September plant der türkische Präsident Erdogan einen Besuch in Deutschland. Die AfD und Grünenpolitiker Özdemir sträuben sich dagegen. Sie wollen eine Propagandashow verhindern.
Der Grünenpolitiker Cem Özdemir und die AfD haben den geplanten Staatsbesuch des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan im September in Deutschland kritisiert. Erdogan sei "kein normaler Präsident in einer Demokratie" und solle deshalb auch nicht so empfangen werden, sagte Özdemir den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Man könne sich seine Gäste nicht immer aussuchen, aber ihm müsse "unmissverständlich klar gemacht werden, dass der Versuch, hier türkisch-nationalistisch-fundamentalistische Parallelstrukturen aufzubauen, nicht geduldet wird".
Die AfD-Fraktionsvorsitzende Alice Weidel lehnt den Besuch ganz ab. Der Deutschen Presse-Agentur sagte sie, für eine Einladung gebe es nach Erdogans "dreister Instrumentalisierung des Fußballers Mesut Özil" nach dem Rücktritt aus der deutschen Nationalmannschaft "auch nicht den geringsten Grund". Dagegen spreche auch die "Hasskampagne, mit der Erdogan und seine Clique Deutschland im Zuge der Özil-Debatte überzogen haben".
Es komme auch "nicht in Frage, dass Erdogan gestattet wird, in Berlin eine weitere Propagandashow abzuziehen, um aus der Türkei stammende Bürger und Einwohner unseres Landes gegen Deutschland und die deutsche Gesellschaft aufzuhetzen", argumentierte Weidel weiter. "Auftritte wie Erdogans Kölner Rede, in der er Assimilation als "Verbrechen" bezeichnet und Türken in Deutschland aufgefordert hatte, als Fünfte Kolonne seiner Politik Einfluss in Deutschland auszuüben, aber sich nicht an unsere Werte und unseren Rechtsstaat anzupassen, dürfen sich nie mehr wiederholen", sagte sie und fügte hinzu: "Herr Erdogan soll zu Hause bleiben."
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Erdogan will nach einem "Bild"-Bericht vom Samstag bei dem für Ende September geplanten Besuch in Berlin zu einem offiziellen Staatsbesuch kommen. Zum dabei üblichen großen Protokoll gehören ein Empfang durch den Bundespräsidenten mit militärischen Ehren und ein Staatsbankett. Nach Informationen der Zeitung will Erdogan auch in einer Veranstaltung zu Landsleuten sprechen.
- dpa