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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Staatsschutz ermittelt Grünen-Vize auf Heimweg mit dem Tode bedroht

Die stellvertretende Bundesvorsitzende der Grünen ist in einer Berliner S-Bahn von einem Unbekannten mit dem Tod bedroht worden. Der Staatsschutz ermittelt.
Jamila Schäfer ist in einer Berliner S-Bahn offenbar politisch motiviert mit dem Tod bedroht worden. Die stellvertretende Bundesvorsitzende der Grünen erstattete Anzeige. Ihrer Darstellung zufolge sprach der Unbekannte von seiner "radikalen" Gesinnung. Der Staatsschutz ermittelt. Schäfer bestätigte t-online.de den Vorgang.
Schäfer fotografierte den Unbekannten
Sie sei dem Mann am Donnerstagabend auf dem Heimweg in der S-Bahn begegnet. "Er saß mir gegenüber und ich habe deutlich gesehen, dass er mich filmt und mit Blitz fotografiert", schildert Schäfer. Als sie den Unbekannten darauf angesprochen habe, sei er aggressiv geworden. "Du wirst schon noch sehen, was Du davon hast", habe er gesagt und sie obszön beleidigt. Mit einer Geste habe er signalisiert, ihr die Kehle durchschneiden zu wollen.
Als eine mitfahrende Frau sich daraufhin empört eingeschaltet habe, habe der Mann erwidert: "Ich bin eben radikal." Schäfer habe ihn daraufhin fotografiert, die Polizei und den Zugführer verständigt. Bevor die Sicherheitskräfte eintrafen, habe der Mann allerdings den Zug verlassen.
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Nachdem der Mann ausgestiegen sei, sei sie ihm mit der Polizei am Telefon noch nachgegangen, habe das dann aber abgebrochen. "Ich habe mich leider nicht getraut, ihn bis in eine abgelegene Seitenstraße hinein zu verfolgen", hatte Schäfer bereits im Kurznachrichtendienst Twitter geschildert. "Aber ich hoffe sehr, er kann durch das Foto ermittelt werden."
Die Polizei bestätigte auf Anfrage, dass der Staatsschutz in einem Fall mutmaßlich politisch motivierter Bedrohung und Beleidigung am S-Bahnhof Jannowitzbrücke ermittele. Wie in solchen Fällen üblich nannte sie aber keine Namen.
"Ich will mich nicht unsicher fühlen, weil ich Politikerin bin", sagte die 25-jährige Schäfer. An Bedrohungen sei sie mittlerweile leider schon gewohnt. "Dass mir das auch in der Bahn auf dem Heimweg passiert, überschreitet eine neue Grenze", erklärte sie. Bereits zuvor hatte Schäfer allerdings Morddrohungen im Internet erhalten, wie sie t-online.de schilderte.