Ergebnis des Blitz-Marathons Polizei erwischt bundesweit 83.000 Raser
Beim ersten bundesweiten Blitz-Marathon hat die Polizei mehr als drei Millionen Autofahrer kontrolliert. 83.000 von ihnen waren trotz der vielen Vorwarnungen zu schnell unterwegs, wie das federführende nordrhein-westfälische Innenministerium in Düsseldorf mitteilte.
Die Quote der Tempoverstöße liege bei 2,7 Prozent und sei noch niedriger als bei den bisherigen landesweiten Aktionen in NRW.
Schleswig-Holstein hat die meisten Raser
"Das war ein guter Tag für die Verkehrssicherheit in Deutschland. Wir Innenminister sind sehr zufrieden", sagte NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) und sprach sich für eine Wiederholung der Aktion aus.
Die höchste Quote an Tempoverstößen stellte die Polizei im hohen Norden in Schleswig-Holstein fest. 5,8 Prozent waren dort zu schnell. Vergleichsweise rasant unterwegs waren auch viele Autofahrer in Sachsen (4,4 Prozent) und im Saarland (4,3). Wesentlich gemächlicher ging es in Hamburg zu, wo die Polizei nur ein Prozent der kontrollierten Autofahrer zur Kasse bitten musste - das war die niedrigste Quote.
In NRW fahren die Autos angeblich langsamer als früher
Die Autofahrer seien deutlich langsamer gefahren als an normalen Tagen. "Das ist schon mal ein Erfolg an sich", sagte Jäger. In NRW, woher die Idee des Blitz-Marathons stammt, ließen die Zahlen den Schluss zu, dass das durchschnittliche Geschwindigkeitsniveau etwa in Städten wie Dortmund und Köln nachhaltig gesunken sei.
Auch die Zahl der Unfalltoten und Schwerverletzten durch zu schnelles Fahren sei überdurchschnittlich gesunken. In NRW war es bereits der fünfte Blitz-Marathon. Dennoch droht dort nun 322 Autofahrern ein Fahrverbot.
Trotz Vorwarnung mit 250 Sachen durch die Landschaft
Bundesweit waren fast 15.000 Polizisten an mehr als 8600 Stellen an den Straßenrändern postiert. Zwei Autofahrer auf der Autobahn 1 bei Schwelm haben dabei den Vogel abgeschossen. Obwohl bundesweit in allen Medien über den Tag der Tempokontrollen berichtet wurde, rasten sie mit zehn Minuten Abstand und jeweils Tempo 250 in die Kontrolle, obwohl dort nur 120 erlaubt war.
Beide Fahrer müssen nun mit mindestens 600 Euro Geldbuße, drei Monaten Fahrverbot und vier Punkten in Flensburg rechnen.
In Krefeld fuhr ein Autofahrer in einer 50er-Zone mit 119 Stundenkilometern. Bei Rendsburg war ein Däne, der von der Aktion nichts mitbekommen hatte, mit Tempo 163 statt der erlaubten 60 Sachen unterwegs.
Ergebnisse des Blitz-Marathons nach Bundesländern | |||
Bundesland | kontrollierte Fahrzeuge | Verstöße | Quote |
Baden-Württemberg | 548 .000 | 16.050 | 2,9 |
Bayern | 270.000 | 6.700 | 2,5* |
Berlin | 78.500 | 2.700 | 3,5 |
Brandenburg | 178.000 | 4.300 | 2,4 |
Bremen | 30.200 | 1.080 | 3,6 |
Hamburg | 300.000 | 2.850 | 1,0 |
Hessen | 327.000 | 10.300 | 3,2 |
Mecklenburg-Vorpommern | 85.000 | 2.200 | 2,6 |
Niedersachsen | 112.000 | 3.500 | 3,1 |
Nordrhein-Westfalen | 782.000 | 21.200 | 2,7 |
Rheinland-Pfalz | 87.200 | 2.200 | 2,5 |
Saarland | 25.800 | 1.100 | 4,3 |
Sachsen | 45.300 | 2.000 | 4,4 |
Sachsen-Anhalt | 78.900 | 1.200 | 1,5 |
Schleswig-Holstein | 73.800 | 4.300 | 5,8 |
Thüringen | 41.700 | 900 | 2,2 |
* Bayern weist eine Quote von 1,6 Prozent aus und begründet dies mit
nicht miterfassten Laser-Kontrollen. Rechnerisch beträgt die Quote
2,5.