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Hochrechnung Hamburg-Wahl: SPD gewinnt trotz Verlusten, CDU überholt Grüne


Hochrechnung zur Hamburg-Wahl
Tschentschers SPD feiert Erfolg – Fiasko für FDP und BSW

Von t-online
Aktualisiert am 02.03.2025 - 20:21 UhrLesedauer: 3 Min.
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Hat gleich zwei Koalitionsoptionen in der Hand: Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD). (Quelle: IMAGO/dts Nachrichtenagentur/imago)
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Beim ersten politischen Stimmungstest nach der Bundestagswahl zeigt sich ein anderes Bild als im Bund: Die SPD gewinnt die Wahl im Stadtstaat Hamburg trotz Verlusten klar, die CDU überholt die Grünen. Das ist das Ergebnis der ersten Hochrechnung.

Eine Woche nach der Bundestagswahl hat Hamburg eine neue Bürgerschaft gewählt. Die SPD des Ersten Bürgermeisters Peter Tschentscher liegt der ersten Hochrechnung zufolge mit großem Abstand vorn, dahinter liefern sich CDU und Grüne ein enges Rennen um den zweiten Rang. Die Linke legt zu und landet auf dem vierten Platz, die AfD gewinnt ebenfalls hinzu, bleibt aber einstellig. FDP und BSW verfehlen den Sprung in die Bürgerschaft deutlich.

Die aktuelle ARD-Hochrechnung im Überblick:

SPD: 33,7 Prozent
Grüne: 17,8 Prozent
CDU: 19,7 Prozent
Linke: 11,4 Prozent
AfD: 8,2 Prozent
FDP: 2,4 Prozent
BSW: 2,0 Prozent
Volt: 2,9 Prozent

Die jüngste Hochrechnung im ZDF:

SPD: 34,2 Prozent
Grüne: 18,5 Prozent
CDU: 19,2 Prozent
Linke: 11,2 Prozent
AfD: 7,5 Prozent
Volt: 3,1 Prozent
Andere: 6,3 Prozent

Tschentscher hat zwei Koalitionsmöglichkeiten

Der alte und neue Erste Bürgermeister Peter Tschentscher sagte im NDR-Wahlstudio, die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit den Grünen habe Priorität. Er schließe aber auch eine Koalition mit der CDU nicht aus. Wichtig für die Hansestadt sei ein stabiles Zweierbündnis. Zuvor hatte er das Wahlergebnis unter dem Jubel der Gäste bei der SPD-Wahlparty als Sieg der demokratischen Mitte gefeiert: "Von rechts und links sollten wir überholt werden. Aber das ist nicht gelungen".

Grünen-Landeschefin Katharina Fegebank betonte im Interview mit dem NDR die Bereitschaft ihrer Partei, die Koalition mit Tschentschers SPD weiterführen zu wollen. Rot-Grün wirke in Hamburg und sei stilbildend: "Hier in Hamburg machen wir es anders", sagte sie Bezug nehmend auf die Streitereien der gescheiterten Ampelkoalition in Berlin.

CDU-Spitzenkandidat Dennis Thering nannte den wahrscheinlichen zweiten Platz seiner Partei ein Zeichen dafür, "dass die Hamburgerinnen und Hamburger einen Richtungswechsel gewählt haben, gerade in der inneren Sicherheit, der Verkehrs- und der Wirtschaftspolitik". Die SPD müsse eine starke Regierungskoalition bilden, dafür stehe die CDU in der Hansestadt bereit.

Linke und SPD bei Jungwählern vor den Grünen

Linke und SPD haben Experten zufolge bei den jungen Wählerinnen und Wählern in Hamburg am besten abgeschnitten. Zu diesem Ergebnis kommt die Forschungsgruppe Wahlen. Beide Parteien kommen demnach bei den unter 30-Jährigen auf 26 Prozent - die Linke habe ihr Ergebnis von 2020 um zwölf Prozent erhöhen können. Die SPD verliert einen Prozentpunkt. Besonders hohe Verluste fahren in dieser Altersgruppe die Grünen ein: Sie verlieren laut Analyse im Vergleich zur letzten Wahl elf Prozent und landen auf dem dritten Platz.

Knapp 1,3 Millionen Hamburger waren aufgerufen, ein neues Landesparlament zu wählen. Das Hamburger Wahlrecht gilt als recht komplex. Endgültig werden die Stimmen erst am Montag ausgezählt.

Jeder Wähler durfte bis zu zehn Stimmen abgeben – je fünf auf dem Landeslisten-Wahlzettel und dem Wahlkreislisten-Wahlzettel. Im Gegensatz zur Bundestagswahl in der vergangenen Woche dürfen in der Hansestadt bereits Menschen ab 16 Jahren wählen. Alles Wissenswerte zur Bürgerschaftswahl in Hamburg finden Sie in unserem Newsblog.
Wer in die Bürgerschaft einzieht, wird erst am Montagabend nach Auszählung der roten Wahlkreislisten-Stimmzettel (Erststimme) feststehen. Insgesamt sind im Landesparlament mindestens 121 Sitze zu vergeben. Über die Landeslisten werden 50 Sitze vergeben, über die Wahlkreisliste ziehen in der Regel 71 Abgeordnete ins Landesparlament ein.

Mehr Informationen in Kürze

Verwendete Quellen
  • dpa
  • NDR-Wahlberichterstattung
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