Grünen-Kanzlerkandidat über "Besessenheit" Robert Habeck: "Markus Söder hat einen Crush auf mich"
Robert Habeck spottet über Markus Söder. Der Grünen-Politiker meint, der CSU-Chef sei übermäßig auf ihn fixiert. Was meint er damit?
Robert Habeck, seit dem Wochenende offiziell Kanzlerkandidat der Grünen, hat Markus Söder in der aktuellen Folge des Nachrichten-Podcasts "Apokalypse und Filterkaffee" mit ungewöhnlichen Worten kritisiert.
Er glaube, Markus Söder habe einen "Crush" auf ihn, sagte Habeck im Gespräch mit Moderator Micky Beisenherz. Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende arbeite sich ständig an den Grünen ab – und speziell an Habecks politischem Kurs.
Habeck glaubt, dass Söder sich von ihm herausgefordert fühlt. Die Grünen und er selbst arbeiteten nach den Prinzipien "Verantwortungsbewusstsein" und "Pragmatismus". Söder hingegen agiere "erratisch und verantwortungslos".
"Er spürt das und fühlt sich herausgefordert"
Als Beispiel nannte Habeck Söders Haltung zur Atomkraft. Söder sei zwar für den Atomausstieg eingetreten, verweigere aber den Ausbau von Windkraft und Stromnetzen in Bayern. Nun plädiere er für neue Atomkraftwerke, "ohne zu sagen, wo die stehen sollen – die stehen ja nicht im Orbit, sondern die müssen ja irgendwo stehen – wer die bezahlen soll, wann die fertig sein sollen und wo das Endlager sein soll", kritisierte Habeck.
Spöttisch setzte er hinzu: "Wahrscheinlich kommt dabei raus, Bayern braucht neue Atomkraftwerke, und die bauen wir in Niedersachsen und das Endlager kommt nach Schleswig-Holstein. Diese Form von Politik, die ist so konträr zu all dem, was ich richtig finde, was ich versuche zu sein und zu verkörpern, dass ich denke, er spürt das und fühlt sich permanent herausgefordert."
Markus Söder selbst hat sich bisher nicht zu Habecks Aussagen geäußert. Angesichts der sich zuspitzenden Auseinandersetzungen der Parteien dürfte der Konflikt aber eine zentrale Rolle im kommenden Bundestagswahlkampf spielen.
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