Marschflugkörper und Flugabwehrraketen USA stationieren neue Waffen in Deutschland
Um Feinde der Nato abzuschrecken, stationieren die USA Marschflugkörper vom Typ Tomahawk in Deutschland.
Die USA verstärken die militärische Abschreckung zum Schutz der Nato-Partner in Europa. Dazu sollen in Deutschland von 2026 an zeitweise Marschflugkörper vom Typ Tomahawk und andere weitreichende Waffen stationiert werden, hieß es in einem gemeinsamen Statement der USA und Deutschlands, das am Rande des Nato-Gipfels in Washington veröffentlicht wurde.
Genannt wurden auch Flugabwehrraketen vom Typ SM-6 und neu entwickelte Überschallwaffen, "die eine deutlich weitere Reichweite haben als gegenwärtige landgestützte Systeme in Europa".
Die Marschflugkörper ("Cruise Missiles") sind wie auch das deutsche Waffensystem Taurus in der Lage, im Tiefflug weit in gegnerisches Gebiet einzudringen und wichtige Ziele zu zerstören. Dazu können Kommandostellen, Bunker und Radaranlagen gehören. Dabei wird der Tomahawk von Schiffen oder U-Booten eingesetzt, während der Taurus von Flugzeugen aus gestartet wird.
Erster Einsatz im Zweiten Golfkrieg
Der Tomahawk hat in der Variante AGM-109 eine Reichweite von 2.500 Kilometern. Damit wären Ziele innerhalb Russlands theoretisch erreichbar. Der Marschflugkörper kann wahlweise mit nuklearen oder konventionellen Sprengköpfen bestückt werden.
Tomahawk-Marschflugkörper können während des Fluges neu programmiert und damit jederzeit auf neue Ziele eingestellt werden. Erstmals im Gefecht eingesetzt wurde der Tomahawk von der US-Armee im Jahr 1991 im Zweiten Golfkrieg. Hergestellt werden sie von der Firma Raytheon.
Nato bereitet sich auf Trump vor
US-Präsident Joe Biden hatte seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine die Truppenpräsenz in Deutschland und Europa verstärkt, um das Nato-Territorium besser zu schützen. Biden versichert immer wieder, die Vereinigten Staaten stünden unumstößlich zu ihren Bündnispflichten in der Militärallianz und würden jeden Zentimeter von Nato-Territorium verteidigen. Mit einem Machtwechsel im Weißen Haus könnte sich das aber ändern.
Der republikanische Ex-Präsident Donald Trump will bei der Wahl im November erneut als Kandidat seiner Partei antreten und wieder ins Weiße Haus einziehen. Trump hatte in seiner Amtszeit (2017 bis 2021) mit einem Ausstieg der USA aus der Nato gedroht und immer wieder über die seiner Ansicht nach zu niedrigen Verteidigungsausgaben von europäischen Alliierten gewettert. Im aktuellen Wahlkampf wiederholte er diese Vorwürfe und drohte Nato-Ländern, die ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachkämen, keinen amerikanischen Schutz mehr zu gewährleisten.
- Nachrichtenagentur dpa