Wegen Lokführerstreik GDL-Boss Weselsky verpasst letzten Zug nach Berlin
Der Chef der GDL, Claus Weselsky, hat am Dienstagabend den letzten Zug nach Berlin verpasst. Ab Mittwochfrüh streiken die Lokführer.
Weil die Gerichtsverhandlung über die Rechtmäßigkeit des GDL-Streiks länger dauerte, hat Claus Weselsky den letzten Zug von Frankfurt am Main nach Berlin verpasst, schreibt die "Bild". Er müsse nun einen anderen Weg in die Hauptstadt finden, sagte der 64-Jährige. Der Chef der Gewerkschaft der Lokführer ist damit selbst von den Auswirkungen des Streiks betroffen, den die Lokführer von Mittwoch bis Freitag durchführen wollen, schrieb die Zeitung. Am Mittwochmorgen gab Weselsky dem Sender Radio Eins ein Interview, aus dem hervorgeht, dass er allerdings schon deutlich vor Streikbeginn aus Frankfurt abfuhr – mit dem Auto. Mehr dazu lesen Sie hier.
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Der Streik wird Millionen Bahnreisende betreffen, wie Sie hier nachlesen können. Der Notfallplan im Fernverkehr der Deutschen Bahn sehe nur etwa 20 Prozent des normalen Angebots vor, sagt eine Bahnsprecherin.
Weselsky: "Das steht uns zu"
Die GDL will ab Mittwochmorgen um 2 Uhr den Personenverkehr bestreiken. Im Güterverkehr begann der Arbeitskampf bereits am Dienstagabend um 18 Uhr. Auch das Eisenbahnunternehmen Transdev wird von Mittwochmorgen bis Freitagabend bestreikt. Wie die Bahn scheiterte die im Regionalverkehr tätige Unternehmensgruppe mit dem Versuch, eine Einstweilige Verfügung zu erwirken.
"Wir kämpfen für bessere Arbeitszeitbedingungen, für bessere Löhne, und das steht uns zu", sagte Claus Weselsky nach der Urteilsverkündung. Er sei es leid, dass der Gewerkschaft immer die Schuld für Streiks zugeschoben werde – es sei stattdessen der DB-Vorstand, der verantwortungslos handle. "Nur die Arbeitgeberseite kann Angebote machen, und das erwarten wir von der Deutschen Bahn", sagte Weselsky.
- Nachrichtenagentur dpa
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