Frankfurter Buchmesse Trauma Vergewaltigung – Buchpreis für Antje Rávik Strubels "Blaue Frau"
In Antje Rávik Strubels Roman "Blaue Frau" geht es um die quälenden Erinnerungen nach einer Vergewaltigung. Die Autorin bringe das "eigentlich Unaussprechliche" zur Sprache, lobt der Börsenverein des Buchhandels.
Antje Rávik Strubel ist mit dem Deutschen Buchpreis 2021 ausgezeichnet worden. Die 47-Jährige erhielt den Preis für ihren Roman "Blaue Frau", erschienen im S. Fischer Verlag, wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels mitteilte. Der Preis wurde zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse vergeben, die am Dienstagabend feierlich eröffnet wird.
Strubel schildere in ihrem Werk die Flucht einer Frau vor ihren Erinnerungen an eine Vergewaltigung "mit existenzieller Wucht und poetischer Präzision", hieß es von der Jury zur Begründung. Ihr gelinge es, das "eigentlich Unaussprechliche einer traumatischen Erfahrung zur Sprache zu bringen".
Corona überschattet Frankfurter Buchmesse
Für die Shortlist des diesjährigen Buchpreises nominiert waren außerdem Norbert Gstrein mit "Der zweite Jakob", Monika Helfer mit "Vati", Christian Kracht mit "Eurotrash", Thomas Kunst mit "Zandschower Klinken" und Mithu Sanyal mit "Identitti". Im vergangenen Jahr wurde die Schriftstellerin Anne Weber für ihren Roman "Annette, ein Heldinnenepos" mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet.
Wegen der Corona-Pandemie findet die Frankfurter Buchmesse als hybride Veranstaltung teils in Präsenz und teils digital statt. Ab Mittwoch wird die weltweit größte Bücherschau für Fachbesucher geöffnet sein. Für das Publikum wird sie am Wochenende öffnen. Gastland ist dieses Jahr Kanada. Weil die Buchmesse 2020 überwiegend digital stattgefunden hatte, hatte Kanada seinen Auftritt um ein Jahr verschoben. Damals kamen rund 302.000 Besucher zur Messe.
- Nachrichtenagentur AFP