Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Bekennerschreiben im Netz Trauerkränze für Bombenopfer in Dresden zerstört
Das Gedenken an die Zerstörung Dresdens im Zweiten Weltkrieg ist seit jeher ideologisch aufgeladen, vor allem von rechts. Doch auf dem Alten Annenfriedhof haben nun offenbar Linke randaliert.
Nach den Gedenkfeierlichkeiten zum 75. Jahrestag der Zerstörung Dresdens haben Unbekannte mehrere Trauerkränze auf dem Alten Annenfriedhof in Dresden angezündet oder in Müllcontainer geworfen. Später tauchte ein Bekennerschreiben mit Fotos von der Aktion auf dem linksgerichteten Onlineportal indymedia.org auf.
Dort heißt es unter der Überschrift "Putzaktion auf dem Alten Annenfriedhof": "Deutsche Täter sind keine Opfer – Dresdner Opfermythos und Gedenken abschaffen!" Die Kranzniederlegung sei eine Verhöhnung aller Opfer der Schoah und des deutschen Angriffskrieges und verkläre die historischen Ereignisse.
Dresden: Rechtsextreme missbrauchen Gedenken
Politiker verschiedener Parteien hatten am Donnerstag auf mehreren Friedhöfen in der Stadt Gedenkkränze niedergelegt, darunter Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU). Der Tag war geprägt von einem Neonazi-Aufmarsch mit etwa 1.000 Teilnehmern und mehreren Gegendemonstrationen, zu denen mindestens doppelt so viele Mensche erschienen.
Dresden war vor 75 Jahren, am 13. Februar 1945 und in den Tagen danach, von britischen und US-amerikanischen Bomben stark zerstört worden, bis zu 25.000 Menschen starben. Immer wieder wird das historische Datum von Rechtsextremen missbraucht, um die Verbrechen der Nationalsozialisten zu relativieren. Seit 2012 überwiegt das friedliche Gedenken der Bürger.
- Mit Material der dpa
- Beitrag auf indymedia.org