Verletzte in Garzweiler Hunderte Klima-Aktivisten durchbrechen Polizeisperre
Am Freitag Aachen, am Samstag Garzweiler: Umwelt-Aktivisten haben in NRW erneut zu Großdemonstrationen aufgerufen. Dabei kam es zu gefährlichen Szenen mit der Polizei.
Bei einer Klima-Demo im rheinischen Garzweiler haben Aktivisten eine Polizeikette durchbrochen. Nach Polizeiangaben seien sie übers Feld in den Tagebau gelaufen. Mindestens 1.000 Anhänger der Bewegung "Ende Gelände" sollen auf das Gelände gelangt sein – sie blockierten den Tagebau komplett.
Bei der Aktion wurde sechs Polizisten verletzt. Ob auch Klimaschützer verletzt worden seien, sei der Polizei nicht bekannt, sagte die Sprecherin weiter. Im Onlinedienst Twitter hatte die Polizei sich beschwert, "unsere KollegInnen" seien "massiv angegangen und teilweise verletzt" worden. Die Polizei appellierten an die Demonstranten, friedlich zu bleiben.
Währenddessen hatten rund 8.000 Klimaschützer nach Angaben der Organisatoren im rheinischen Braunkohlerevier für einen schnellen Kohleausstieg demonstriert. Sie kamen am frühen Nachmittag zu einer Kundgebung in dem Ort Keyenberg zusammen, der dem Tagebau Garzweiler weichen soll. Die Demonstranten bildeten ein gelbes Band vor Keyenberg, "um sich so schützend vor den Ort zu legen", wie eine Sprecherin des Bündnisses sagte.
Auch "Fridays for Future" beteiligt
Zu dem Aktionstag unter dem Motto "Kohle stoppen – Klima und Dörfer retten" hatte ein Bündnis aus umwelt- und zivilgesellschaftlichen Gruppen aufgerufen. Zu den Teilnehmern der Kundgebung gehörten auch Anhänger der Schülerbewegung Fridays for Future. An einer internationalen Großdemonstration von FFF in Aachen hatten am Freitag nach Angaben der Organisatoren 40.000 junge Menschen teilgenommen.
Eine Sprecherin der Polizei Aachen sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Proteste seien weitgehend friedlich verlaufen – bis auf das Durchbrechen der Polizeikette. Die Beamten versuche nun, die Demonstranten von den Großgeräten auf dem Gelände fernzuhalten. Im Vorfeld hatte die Polizei gewarnt, es sei gefährlich, das Gelände zu betreten.
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Das Aktionsbündnis Ende Gelände hat für das gesamte Wochenende "Aktionen zivilen Ungehorsams" gegen den weiteren Kohleabbau angekündigt. Am Freitagabend hatten hunderte Aktivisten die Bahnstrecke vor dem Kohlekraftwerk Neurath blockiert und so den Kohletransport vom Tagebau Garzweiler zum Kraftwerk des Energiekonzerns RWE unterbrochen. Die Blockade dauerte am Samstag an.
- Nachrichtenagentur dpa, AFP, Reuters