"Fridays for Future"-Proteste Jugendliche fordern: "Baut keine neuen Straßen!"
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Jeden Freitag protestieren Jugendliche in Deutschland und vielen anderen Ländern für den Klimaschutz. Eine Gruppe der "Fridays for Future"-Bewegung hat jetzt eine Liste mit konkreten Forderungen vorgelegt.
Die Forderungen der "Fridays for Future"-Bewegung werden immer konkreter. Viele Jugendliche engagieren sich freitags für den Klimaschutz – seit Monaten. Doch ernst genommen fühlen sie sich nicht, kritisieren viele Aktivisten. Eine davon ist die 16-jährige Svenja aus Schleswig-Holstein. "Derzeit arbeiten mehrere Ortsgruppen konkrete Forderungen aus", sagte sie t-online.de.
So konkret wie im Landkreis Rendsburg-Eckernförde sei es bisher nirgendwo geworden. An diesem Freitag stellen die Aktivisten der Ortsgruppe ihre Forderungen in Rendsburg vor. Dem Landkreis haben sie das acht Seiten lange Dokument bereits zugeschickt. Eine Antwort darauf haben sie noch nicht erhalten.
"Das ist eine Zukunft, die wir nicht wollen!"
In einem Brief an den Landkreis, die Bürgermeister und an die Schulen finden die Aktivisten deutliche Worte: "Seit Jahrzehnten wird die Wissenschaft praktisch ignoriert", schreiben sie. Durch Klimawandel drohen Dürren, Epidemien, Überschwemmungen. Das sei eine Zukunft, in der sie nicht leben wollen.
"Nun ist die Lage so dramatisch, dass wir auf allen Ebenen einen tief greifenden und radikalen Umbruch brauchen", schreiben sie weiter. Doch wie stellen sich die Aktivisten aus Rendsburg-Eckernförde diesen Umbruch vor?
Wochenlang haben sie recherchiert, mit Wissenschaftlern gesprochen und untereinander diskutiert. Erstellt haben sie eine lange Liste mit konkreten Forderungen – zum Beispiel für eine klimafreundliche Infrastruktur.
Forderungen aus Schleswig-Holstein
- Der Landkreis soll keine neuen Straßen und Parkhäuser bauen. Stattdessen soll er in Radwege und den öffentlichen Nahverkehr investieren. Die Ausgaben für Radinfrastuktur sollen bis 2023 verdoppelt werden, heißt ein Punkt auf der Liste. Der 19-jährige Maximilian Reimers ist Sprecher der Gruppe in Rendsburg und erklärt: "Wenn die Bundesregierung pennt, muss wenigstens der Kreis dafür sorgen, dass wir nicht auf Autos angewiesen sind."
- Ein anderes wichtiges Ziel der Bewegung: Der Landkreis soll den "Klimanotstand" ausrufen. Das bedeutet, dass der CO2-Ausstoß im Kreis bis 2035 auf Null gesenkt werden soll."Die Klimarettung ist unsere Lebensversicherung, darin müssen wir auch investieren", erklärte Reimers weiter. Das fordert die "Fridays for Future"-Bewegung bundesweit.
- Außerdem: Strom aus nicht-erneuerbaren Energiequellen wie Kohle soll bis spätestens 2030 auch in Rendsburg-Eckernförde abgeschaltet werden.
- Die Verwaltung selbst sollte mehr Verantwortung übernehmen: Die Gebäude in öffentlicher Hand sollten klimaneutral gebaut sein, die Mülltrennung soll besser werden.
Schon Anfang April haben die Aktivisten von "Fridays for Future" bundesweite Forderungen veröffentlicht.
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Sie wollen mehr mitbestimmen
Insgesamt geht es den Jugendlichen auch um mehr Mitbestimmung, zum Beispiel durch Jugendräte. "Wir fordern nichts Utopisches. Wir fordern das absolut Notwendige", erklärt Aktivist Maximilian Reimers.
Das sieht auch der Wissenschaftler Tobias Bayr vom Ozeanforschungszentrum Geomar in Kiel so. Er hat die Forderungen der "Fridays for Future"-Gruppe vor der Veröffentlichung genau unter die Lupe genommen.
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t-online.de sagte er: "Ich war die letzten Jahre frustriert, dass so wenig passiert ist seitens der Politik. Darum finde ich es super, dass sich so viele Schüler jetzt dafür einsetzen."
- Eigene Recherche
- Forderungen der "Fridays for Future"-Bewegung