"Juden seien selbst schuld" Kölner Rabbi wird beschimpft und gemobbt
Rabbi Yechiel Brukner wollte auf einen Dienstwagen verzichten und lieber Bus fahren – um nah bei den Menschen zu sein. Nach einem halben Jahr als Rabbiner in Köln hat er genug von dieser Nähe.
Der neue Rabbiner der Kölner Synagogengemeinde, Rabbi Yechiel Brukner, ist einem Zeitungsbericht zufolge in Bussen und Bahnen der Stadt massiv beschimpft worden und nimmt daher nun doch einen Dienstwagen in Anspruch. Die antisemitischen Schmähungen in Kölns Stadtbahnen hätten "überhand" genommen, sagte der Geschäftsführer der Synagogengemeinde, David Klapheck, der "Kölnischen Rundschau".
Der Rabbi hatte laut dem Bericht im September seine Arbeit in Köln aufgenommen und zunächst auf einen eigenen Wagen verzichtet, weil er nah an den Menschen der Stadt sein wollte. Klapheck sagte mit Blick auf die Schmähungen, zu körperlichen Angriffen auf den Rabbiner sei es in den Stadtbahnen nicht gekommen. "Es ging aber so weit, dass ihm vorgehalten wurde, die Juden seien doch selbst schuld an dem Leid, dass sie erfahren haben."
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Nicht nur Migranten, sondern auch Deutsche aus allen Altersgruppen hätten sich dem Träger der Kippa gegenüber feindlich geäußert. Der Vorsitzende der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Jürgen Wilhelm, zeigte sich "entsetzt und wütend" angesichts der Verunglimpfungen. "Das ist eine Entwicklung, die ich mir vor zehn Jahren noch nicht hätte vorstellen können."
- Nachrichtenagentur AFP