Bekannte SPD-Kritikerin Frühere Putzfrau Susanne Neumann gestorben
Reinigungskraft, Gewerkschafterin, kritisches SPD-Mitglied: Ein Talkshow-Auftritt machte Susanne Neumann 2016 bundesweit bekannt. Nun ist sie nach langer, schwerer Krankheit gestorben.
Die schlagfertige Gewerkschafterin und frühere Reinigungskraft Susanne Neumann ist tot. Sie starb am Sonntag nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 59 Jahren. Neumanns Ehemann habe ihren Tod mitgeteilt, sagte der Bezirksvorsitzende der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, Georg Nießing, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.
Neumann war 2016 nach einem Talkshowauftritt in die SPD eingetreten. Sie wurde kurz darauf bundesweit bekannt, als sie dem damaligen SPD-Chef Sigmar Gabriel bei einer SPD-Veranstaltung riet, aus der großen Koalition auszusteigen. Im Dezember vergangenen Jahres wurde bekannt, dass sie nach zweieinhalb Jahren wieder aus der Partei ausgetreten war. Über ihre Krankheit hatte sie mehrfach öffentlich gesprochen.
Wegbegleiter würdigen Susanne Neumann
Der Bundestagsabgeordnete Marco Bülow (parteilos, früher SPD) gedachte Neumann auf Twitter. Bülow schrieb: "Ich bin sehr dankbar dafür, diese engagierte Frau kennengelernt zu haben, mit ihr für eine soziale Politik zu streiten. Sie macht mir Mut und mahnte mich, klar und authentisch zu bleiben."
Gewerkschafter Nießing würdigte Neumann mit den Worten: "Susanne war direkt, aber man konnte sehr gut mit ihr arbeiten." Sie sei seine Vorgängerin in dem Ehrenamt von 2009 bis 2017 gewesen.
- Nachrichtenagentur dpa