Offizielle Statistik Über den Zusammenhang von Zuwanderung und Kriminalität
Der Anteil von Menschen, die Straftaten begehen, ist unter Zuwanderern deutlich höher als im Rest der Bevölkerung, das zeigen offizielle Zahlen. Ihre Herkunft spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Wichtiger sind andere Faktoren.
Wie oft begehen Flüchtlinge Gewaltverbrechen? Die Polizeiliche Kriminalstatistik für 2017 gibt zumindest darüber Auskunft, wie oft diese Menschen hierzulande tatverdächtig waren. Für Flüchtlinge verwendet die Statistik den Begriff "Zuwanderer": Gemeint sind damit Asylbewerber, anerkannte Flüchtlinge, Kontingentflüchtlinge, Geduldete und illegal in Deutschland lebende Menschen.
Insgesamt hat die Polizei bei 8,5 Prozent aller Straftaten einen Flüchtling verdächtigt. Auffallend ist, wie oft Flüchtlinge bei Straftaten gegen das Leben (Mord, Totschlag), bei schwerer Körperverletzung und Vergewaltigung tatverdächtig sind. Jeweils um die 15 Prozent aller Verdächtigen bei diesen Verbrechen sind Flüchtlinge. Die Zahl ist weit höher als ihr Anteil in der Bevölkerung.
Straftäter sind meist junge Männer
Dass Zuwanderer hier überrepräsentiert sind, lässt sich unter anderem mit ihrer Altersstruktur erklären. Asylsuchende sind im Mittel 29,4 Jahre alt - und damit fast 15 Jahre jünger als die durchschnittliche Bevölkerung. In diesem Alter begehen Menschen generell die meisten Straftaten.
Unabhängig von ihrer Herkunft verüben Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 40 Jahren in Deutschland zweieinhalb Mal so häufig Gewalttaten wie andere Altersgruppen. Anders ausgedrückt: Sie machen rund 30 Prozent der Bevölkerung aus, sind aber für 75 Prozent der Gewalttaten verantwortlich.
In sechs von sieben Fällen von Gewaltkriminalität sind zudem Männer tatverdächtig. Da Flüchtlinge zu rund zwei Dritteln Männer sind, in der deutschen Bevölkerung aber Frauen überwiegen, trägt auch das zu einem höheren Anteil von Gewalttätern unter ihnen bei.
Die Polizeiliche Kriminalstatistik wird regelmäßig kritisiert und ihre Aussagekraft angezweifelt. Sie führt die Zahl der gemeldeten oder von der Polizei selbst festgestellten Straftaten auf. Experten gehen jedoch von einer hohen Dunkelziffer aus – gerade bei Gewalt- und Sexualdelikten. Zudem sind in der Kriminalstatistik keine politisch motivierten Taten (Terrorismus) enthalten.
Anerkennung lässt Straffälligkeit deutlich sinken
Betrachtet man Straftaten allgemein, fällt die hohe Zahl der Mehrfachtäter auf. Jeder dritte Verdächtige wurde für mehrere Straftaten verantwortlich gemacht. Besonders häufig war das bei Flüchtlingen aus Marokko, Tunesien und Algerien der Fall. Syrien, der Irak und Afghanistan stellen die meisten Flüchtlinge, die begehen statistisch aber seltener Straftaten. Überrepräsentiert als Straftäter sind Asylsuchende aus den Maghreb-Staaten und Georgien.
Insgesamt ist die Zahl der tatverdächtigen Flüchtlinge im vorigen Jahr im Vergleich zu 2016 gesunken. Sind Flüchtlinge erst einmal als solche anerkannt, geht die Kriminalitätsrate unter ihnen deutlich zurück. Asyl- und Schutzberechtigte machen nur 0,5 Prozent aller Tatverdächtigen aus - und sind damit weitaus gesetzestreuer als Deutsche.