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Berlin: Antisemitischer Schläger stellt sich nach Angriff auf Israelis der Polizei


Angriff auf Israelis in Berlin
Antisemitischer Schläger stellt sich der Polizei

Von dpa
Aktualisiert am 19.04.2018Lesedauer: 2 Min.
Judenfeindlicher Angriff in Berlin: Das Opfer filmte den Angreifer dabei, wie er mit einem Gürtel zuschlug.Vergrößern des Bildes
Judenfeindlicher Angriff in Berlin: Das Opfer filmte den Angreifer dabei, wie er mit einem Gürtel zuschlug. (Quelle: Jüdisches Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus/Facebook)

Ein Angriff auf zwei Kippa tragende junge Israelis in Berlin hatte bundesweit Entsetzen ausgelöst. Nun soll sich der mutmaßliche Angreifer den Behörden gestellt haben.

Zwei Tage nach einem antisemitischen Angriff auf einen jungen Israeli und seinen Begleiter in Berlin hat sich der mutmaßliche Täter der Polizei gestellt. Am Donnerstag gegen 12.30 Uhr sei der 19-jährige Mann beim Landeskriminalamt erschienen, sagte ein Polizeisprecher. Begleitet wurde er von einer Rechtsanwältin.

Der mutmaßliche Täter ist demnach ein Flüchtling aus Syrien. Wie lange er bereits in Deutschland ist und wo er lebt, teilte die Polizei nicht mit. Auch zu seinen beiden Begleitern gab es keine Informationen. Die Zeitungen "Bild" und "B.Z." hatten zuerst darüber berichtet. Laut deren Angaben wird gegen den Angreifer wegen gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung ermittelt.

Erst wurde beleidigt, dann geschlagen

Der 21-jährige Israeli arabischer Herkunft und sein Freund waren am Dienstagabend mit Kippas – der traditionellen jüdischen Kopfbedeckung – durch den Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg gegangen, als sie aus einer Gruppe von drei Männern heraus antisemitisch beleidigt wurden. Einer der Männer attackierte dann den jungen Israeli.

Ein Video, das vom Opfer selbst gefilmt wurde, zeigt den Angreifer, der mit einem Gürtel auf den Filmenden einschlägt und dabei unter anderem "Yahudi" brüllt, das arabische Wort für Jude. Das Video wurde vom Jüdischen Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus verbreitet.

Der junge Israeli ist selbst kein Jude, wie er der Deutschen Welle erklärte. Ein Freund habe ihn gewarnt, man sei in Deutschland nicht sicher, wenn man eine Kippa trage. Das habe er nicht geglaubt und wollte das Gegenteil demonstrieren. Er filmte den Vorfall, weil er einen Beweis für die Polizei haben wollte, "und dass die Deutschen sehen, ja im Grunde, dass die Welt sieht, wie schrecklich es ist, in diesen Tagen als Jude durch Berlins Straße zu laufen."

Verwendete Quellen
  • dpa
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