Hunderte Fälle Sexuelle Übergriffe auch in Ministerien und Behörden
Mitarbeiter von Ministerien und Behörden des Bundes beklagen offenbar sexuelle Belästigung. Im Zuge der "MeToo"-Bewegung seien zahlreiche Fälle bekannt geworden, so "Bild".
Auch in Ministerien und Behörden des Bundes beklagen Mitarbeiter sexuelle Belästigung. Seit dem Jahr 2010 gab es dort 210 Disziplinarverfahren gegen Beamte wegen "sittlicher Verfehlungen:" Das geht aus einer Antwort des Innenministeriums auf eine Frage der Grünen hervor, die der "Bild"-Zeitung vorliegt.
Bei den sittlichen Verfehlungen handele es sich um sexuelle Belästigung und Übergriffe in und außerhalb des Dienstes. Die MeToo-Debatte sei damit auch in der Regierung angekommen, sagte Ulle Schauws, frauenpolitische Sprecherin der Grünen der Zeitung.
Im Zuge der globalen "MeToo"-Bewegung haben sich in den vergangenen Monaten zahlreiche Frauen öffentlich über Sexismus und sexuelle Belästigung beklagt und eine neue Debatte über Sexismus angestoßen. Ein Schlaglicht auf Sexismus in der Politik warf bereits 2016 die Berliner CDU-Politikerin Jenna Behrends. Sie hatte ihrer Partei in einem öffentlichen Brief unter anderem sexistische Sprüche vorgeworfen.
Bei einer Befragung des Portals "The Huffington Post" beklagten im Januar eine ganze Reihe von Politikerinnen in Jugendorganisationen deutscher Parteien Sexismus und sexuelle Belästigung bei der politischen Arbeit.
- dpa