Jahrelang Hass verbreitet Betreiber von Neonazi-Portal muss ins Gefängnis
Vor zwei Jahren wurde seine Neonazi-Seite verboten, jetzt muss der Betreiber ins Gefängnis. Auf "Altermedia" wurden massenhaft rechte Hassbotschaften verbreitet. Auch Morddrohungen waren dabei.
Das Oberlandesgericht Stuttgart hat einen jungen Informatiker aus dem Schwarzwald zu zwei Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Das Gericht warf ihm unter anderem Rädelsführerschaft in einer kriminellen Vereinigung und Volksverhetzung vor. Über Jahre sei er ein Kopf der rechtsextremistischen Plattform "Altermedia" gewesen. Drei Mitangeklagte, ältere Frauen, wurden zu Bewährungsstrafen zwischen acht Monaten und zwei Jahren verurteilt.
"Altermedia" war aus Sicht des Generalbundesanwalts bis zur Abschaltung durch das Bundesinnenministerium das führende rechtsextremistische Internetportal im deutschsprachigen Raum. Massenhaft sei dort rechtsextremistisches und nationalsozialistisches Gedankengut verbreitet worden.
Seite leugnete den Holocaust
Über Jahre wurden im Internet Hass gegen Ausländer, Flüchtlinge oder Juden geschürt, Nazi-Parolen und volksverhetzende Gedanken verbreitet und der Holocaust geleugnet. Rund 30 Fälle mit besonders heftigen Beschimpfungen, etliche Vergleiche mit Ungeziefer, Morddrohungen oder Verleumdungen hatten die Bundesanwälte für den Stuttgarter Prozess herausgefiltert.
- dpa