Integrations-Projekt Kampagne will Flüchtlingen Jobs verschaffen
Mehr als eine halbe Million Geflüchtete in Deutschland sind auf Jobsuche. Ihnen bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu bieten, hat sich eine neue Kampagne zum Ziel gesetzt.
Mit einem ungewöhnlichen Ansatz will das Sozialunternehmen Social-Bee Geflüchteten bei der Integration in den deutschen Arbeitsmarkt helfen. Ziel einer neuen Kampagne der Firma ist es, bei den Arbeitgebern ein Umdenken zu bewirken und Fluchterfahrung als Potenzial zu begreifen.
Auf deutschlandweit verbreiteten Plakaten und einer Kampagnenseite im Netz sind Portraits von Flüchtlingen zu sehen, dazu Slogans wie: "Auf der Flucht war ich drei Monate lang zu Fuß unterwegs – ich bin zielorientiert." Oder: "Ich habe mit 85 Menschen in einem kleinen Schlauchboot überlebt – ich bin teamfähig."
Maximilian Felsner, Mitgründer von Social-Bee, erklärt: „Das Erlebte kann sich in eine Stärke verwandeln. Wer das einmal im Kopf hat, wird immer wieder daran denken müssen. Auch, wenn er das nächste Mal einem Bewerber mit Fluchthintergrund gegenüber sitzt."
Arbeitsvermittlung und Integrationsprogramm
Social-Bee will die Geflüchteten nach eigenen Angaben fit für den deutschen Arbeitsmarkt machen und zugleich Arbeitgeber beim bürokratischen Aufwand einer Einstellung entlasten. Dazu würden die Geflüchteten für maximal eineinhalb Jahre direkt bei Social-Bee eingestellt und dann an Partnerunternehmen vermittelt. Ein begleitendes Integrationsprogramm soll Deutschkurse, sozialpädagogische Hilfe und Qualifikationsangebote bieten.
„Geflüchtete sollen nicht mitleidig angesehen werden, sondern als die starken Persönlichkeiten, die viele von ihnen sind. Wenn unsere Kampagne diese Einstellung bei möglichst vielen Leuten erreicht, haben wir schon gewonnen", sagt Social-Bee-Mitgründerin Zarah Bruhn. "Je mehr Geflüchtete dadurch eine Chance auf dem deutschen Arbeitsmarkt bekommen, desto besser."