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Messerattacke in Cottbus: Angriffe auf Journalisten bei rechter Demo


Nach Messerattacken in Cottbus
Angriffe auf Journalisten bei rechter Demo

Von dpa, jwi

Aktualisiert am 22.01.2018Lesedauer: 2 Min.
Teilnehmer der Kundgebung des Vereins "Zukunft Heimat" in CottbusVergrößern des Bildes
Teilnehmer der Kundgebung des Vereins "Zukunft Heimat" in Cottbus (Quelle: Michael Helbig/dpa)
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Die Stimmung in Cottbus ist nach zwei Messerangriffen durch zwei Syrer angespannt. Bei einer rechten Demonstration kommt es zu Übergriffen auf Journalisten.

Bei einer Demonstration des Vereins "Zukunft Heimat" sind in Cottbus am Samstag zwei Journalisten bedroht und tätlich angegriffen worden. Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung und versuchter Körperverletzung.

"Schnauze voll" und "Faxen dicke" stand auf den Plakaten der Demonstranten, die in der Cottbusser Innenstadt protestierten. Rund 700 nahmen nach Angaben der Polizei an der Kundgebung teil, der Veranstalter selbst sprach von 2500 Teilnehmern. Darunter waren auch Brandenburger AfD-Politiker wie die stellvertretende Landesvorsitzende Birgit Bessin. Laut dem Fernsehsender rbb nahmen auch zahlreiche bekannte Rechtsextremisten teil.

Wie die Polizei am Sonntag mitteilt, schubste ein 44-Jähriger eine Journalistin, die auf einer Bank stand und Fotos von der Demonstration machen wollte. Die Frau konnte sich abfangen und blieb unverletzt.

Attacken auf Journalisten in Cottbus

Ein weiterer Angriff auf einen Journalisten ereignete sich am Rande der Versammlung. Nach Angaben der Polizei rempelte ein 25-Jähriger den Pressevertreter so stark, dass sein Handy zu Boden fiel und beschädigt wurde. Gegen die beiden Angreifer ermittelt die Polizei wegen Sachbeschädigungen und versuchter Körperverletzung.

Gegenüber dem rbb sagte der Radiojournalist Sebastian Schiller von Antenne Brandenburg: "So etwas wie heute, habe ich noch nicht erlebt." Völlig fremde Menschen haben ihn als "Abschaum" und "Hack" bezeichnet, so Schiller.

Über den Kurznachrichtendienst Twitter teilte Schiller mit, dass die Demonstranten in Cottbus auch "Scheiß rbb" riefen. Aus einem vorbeifahrenden Wagen der Berufsfeuerwehr schallte es über die Lautsprecher "Wir grüßen die Patrioten in Cottbus", berichtet der Radiomann weiter.

Gegend den Feuerwehrmann, der die Durchsage machte, sei ein Disziplinarverfahren eingeleitet worden, sagte der Pressesprecher der Stadt Cottbus, Jan Gloßmann, laut rbb. So eine Aussage widerspreche dem Neutralitätsgebot.

Polizei erhöht Präsenz in Cottbus

Am Freitag hatte Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) verkündet, dass Cottbus vorerst keine weiteren Flüchtlinge aufnehmen muss. Außerdem wurde die Polizeipräsenz erhöht.

Zuletzt hatten zwei 15 und 16 Jahre alte Syrer nach einem Streit unter Jugendlichen einen 16-Jährigen Deutschen mit einem Messer im Gesicht verletzt.

Beide wurden gefasst und am Donnerstag in Untersuchungshaft genommen. Für Aufsehen sorgte auch ein Angriff von drei jungen syrischen Flüchtlingen auf ein Ehepaar, zudem gab es eine Attacke Unbekannter auf Bewohner einer Flüchtlingsunterkunft.

Neue Vorfälle – 18-Jährige greift Polizei an

In der Nacht von Samstag auf Sonntag ereigneten sich in Cottbus zudem zwei ausländerfeindliche Vorfälle. Laut der Polizei gerieten auf einer privaten Geburtstagsfeier eine 18-jährige Deutsche und ein 18 Jahre alter Syrer aneinander. Als die Beamten eintrafen, skandierte eine Person aus der neunköpfigen Gruppe "Ausländer raus" und die 18-Jährige griff die Polizisten an. Die Polizei erteilte Platzverweise und nahm drei Personen in Gewahrsam.

Wenige Stunden später kam es in der Innenstadt zu einer verbalen Auseinandersetzung zwischen fünf Deutschen und zwei laut Polizei unbekannten, ausländisch aussehenden Personen. Ein Deutscher habe dann einen der Ausländer geschubst, einer der Ausländer sprühte Reizgas. Anschließend ergriffen die beiden Ausländer die Flucht.

Quellen und weiterführende Informationen:
- eigene Recherchen
- dpa
- Bericht des rbb

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