Nach langjähriger Besetzung Polizei räumt Gerhart-Hauptmann-Schule in Berlin
Nach mehrjähriger Besetzung durch Flüchtlinge ist die Gerhart-Hauptmann-Schule in Berlin-Kreuzberg geräumt. Vor dem Gebäude demonstrierten zahlreiche Menschen gegen Abschiebungen.
Die Berliner Polizei hat den Einsatz zur Räumung der seit mehreren Jahren von Flüchtlingen besetzten ehemaligen Schule im Stadtteil Berlin-Kreuzberg beendet. Bei der Besichtigung des Gebäudeinneren mit einer Gerichtsvollzieherin sei niemand angetroffen worden, sagte eine Polizeisprecherin. Für den Vormittag waren zwei Demonstrationen von Gegnern der Räumung angemeldet.
Bei Regen protestierten im Morgengrauen etwa 200 Menschen gegen die Räumung. Afrikanische Männer forderten auf einem Transparent, niemanden abzuschieben. Die Polizei war mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort. Zusammenstöße oder andere Zwischenfälle wurden aber zunächst nicht bekannt.
Seit 2012 besetzt
Das Berliner Landgericht hatte am Mittwoch den Weg zur Räumung des seit mehr als fünf Jahren besetzten Gebäudeteils freigemacht. Bis vor Kurzem harrten dort nach Gerichtsangaben noch 23 Menschen aus. Die leerstehende Gerhard-Hauptmann-Schule war bereits 2012 von Flüchtlingen und anderen Menschen besetzt worden.
Im Mai 2014 wollte der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg das Gebäude räumen lassen, brach das Vorhaben aber nach massiven Protesten ab. Danach erlaubte er den Besetzern, vorübergehend in der Schule zu bleiben, bestand aber weiter auf deren Auszug.
Nach mehreren Aufforderungen erwirkte der Bezirk schließlich ein Räumungsurteil gegen die letzten Besetzer. Der Bezirk plant, in dem Gebäude unter anderem ein Flüchtlingszentrum einzurichten.
Quelle:
- AFP