Nach Urteil des Verfassungsgerichts Berliner Senator will Lehrerinnen Kopftuch erlauben
Berlins Justizsenator Dirk Behrendt hat sich dafür ausgesprochen, muslimischen Lehrerinnen das Tragen eines Hijab zu erlauben. Bisher ist das verboten.
"Ich bin der Meinung, dass wir es in einer multireligiösen Stadt wie Berlin aushalten sollten, wenn an den Schulen junge Frauen mit Kopftuch unterrichten", sagte Behrendt der "Berliner Zeitung".
Bisher verbietet es das Berliner Neutralitätsgesetz Lehrern, Polizisten und Justizbediensteten, sichtbare religiöse Symbole zu tragen. Das gilt für ein Kopftuch ebenso wie für ein Kreuz oder die jüdische Kippa.
Pauschale Kopftuchverbote sind verfassungswidrig
"Wir müssen dafür sorgen, dass die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts auch in Berlin umgesetzt wird", betonte der Grünen-Politiker. Deutschlands höchstes Gericht hatte pauschale Kopftuchverbote für verfassungswidrig erklärt.
Behrendt betonte, derzeit könne jede Muslima, die an einer Berliner Schule abgelehnt werde, erfolgreich eine Entschädigung wegen Diskriminierung einklagen. "Es stellt sich schon die Frage, ob wir mit Steuergeld dauerhaft diese Entschädigungen zahlen wollen – oder ob man nicht besser die Diskriminierung abschafft", sagte er.
Quelle:
- dpa