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Wird Erdogan von den Deutschtürken abgewatscht?


1,4 Mio. Deutschtürken aufgerufen
Fast jeder Zweite hat bei Erdogans Referendum abgestimmt

Von afp, dpa, reuters, gin

10.04.2017Lesedauer: 2 Min.
Grosser Menschenandrang vor dem Türkischen Generalkonsulat in Berlin.Vergrößern des Bildes
Grosser Menschenandrang vor dem Türkischen Generalkonsulat in Berlin. (Quelle: imago-images-bilder)

Präsident Erdogan hat die Auslandstürken massenhaft zur Wahl aufgerufen. In Deutschland tat das fast jeder Zweite - das Ergebnis wird wohl knapp.

An der Abstimmung über die Einführung des umstrittenen Präsidialsystems in der Türkei hat haben sich deutlich mehr Auslandstürken beteiligt als bei der Parlamentswahl 2015. Laut offiziellen Angaben gaben bis zum Sonntagabend 48,73 Prozent der 1.430.127 in Deutschland registrierten türkischen Wähler ihre Stimme ab. Allerdings ist das noch nicht die abschließende Beteiligung: Auslandstürken können noch bis inklusive 16. April - dem Tag des Referendums in der Türkei - an Grenzübergängen abstimmen.

Von den Wahlberechtigten in Deutschland stimmten 660.780 Menschen in den türkischen Konsulaten ab. Weitere 36.083 (2,52 Prozent) wählten an Grenzübergängen zur Türkei.

Erdogan-Gegner konnten angeblich mehr Anhänger mobilisieren

Kazim Kaya, der Sprecher der oppositionellen CHP in Deutschland, sagte, seiner Partei sei es diesmal stärker als bei früheren Wahlen gelungen, die eigenen Anhänger in Deutschland zu mobilisieren. An den beiden türkischen Parlamentswahlen im Jahr 2015 haben sich 34 beziehungsweise 40 Prozent der wahlberechtigten Türkei in Deutschland beteiligt.

Meinungsumfragen deuten bislang auf einen knappen Ausgang des Referendums hin. Einer zuvor veröffentlichten Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Gezici von Anfang April zufolge gaben 53,3 Prozent der Türken an, für das Präsidialsystem stimmen zu wollen. Im vergangenen Monat lagen dagegen die Gegner mit 51,1 Prozent noch knapp vorne.

Manche Wähler wollten doppelt abstimmen

Die CHP registrierte nach eigenen Angaben in Deutschland bislang 57 Unregelmäßigkeiten. Insgesamt sei die Abstimmung aber "im Großen und Ganzen fair verlaufen", sagte Kaya der "FAS". In den genannten Einzelfällen hätten Menschen versucht, doppelt zu wählen oder abzustimmen, obwohl sie nicht registriert waren. Vereinzelt habe es auch Fälle gegeben, in denen Wahlhelfer in Konsulaten offen für ein Ja warben.

Bei der Verfassungsreform geht es um eine massive Ausweitung der Befugnisse des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Die Oppositionsparteien CHP und HDP lehnen dies ab. Regierungskritische Türken warnen vor einem Weg in die Diktatur.

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