Feine Sahne Fischfilet Maas' Lob für Punkband geht nach hinten los
Am Dienstag sind bekannte Musiker wie Campino oder Marteria zusammen mit der Punkband Feine Sahne Fischfilet in Mecklenburg-Vorpommern aufgetreten, um ein Zeichen gegen Rechts zu setzen. Gute Sache, findet Justizminister Heiko Maas. Wegen seines Tweets hat der SPD-Politiker nun aber reichlich Ärger.
Denn was der Minister offensichtlich nicht wusste: Feine Sahne Fischfilet taucht unter anderem im Jahr 2012 im Verfassungsschutzbericht des Landes Mecklenburg-Vorpommern auf. "Die autonome Punkband FSF entfaltet neben ihrem musikalischen Wirken auch linksextremistische Aktivitäten - sie ist daher als politischer Zusammenschluss anzusehen", heißt es dort.
Gewalt als legitimes Mittel
Zudem verstehe die Gruppe Gewalt als legitimes Mittel der Auseinandersetzung mit Rechtsextremisten und verbreite diese Ansicht auch. Andere kritisieren die Texte der Band, die sich aus ihrer Sicht gegen den Staat und die Polizei richteten.
Die Punkrocker hatten das Konzert in der Kleinstadt Anklam organisiert. Als Überraschungsgast tauchte auch Campino von den Toten Hosen auf. "Die Anfrage der Band war wie ein Segen für mich", sagt der Rapper Marteria, der in Anklam ebenfalls dabei war.
Maas lobte das Konzert mit folgendem Tweet: "Tolles Zeichen gg Fremdenhass u Rassismus. Danke #Anklam #Campino @marteria @feinesahne! #nochnichtkomplettimarsch". Anschließend gab es reichlich Kritik in den sozialen Medien und der Minister wurde teils heftig angegangen.
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Sprecherin: Nicht jede Textzeile zu eigen gemacht
Eine Sprecherin des Justizministeriums verwies inzwischen auf das Social-Media-Team des Ministers. Dieses "ist durch die zahlreichen positiven Berichte in diversen Medien auf das Konzert mehrerer Musiker in Anklam aufmerksam geworden. Es hat sich durch den Verweis bei Twitter und Facebook auf einen Beitrag der Tagesschau selbstverständlich in keiner Weise jede einzelne Textzeile aller jemals gesungenen Lieder der dort aufgetretenen Musiker zu eigen gemacht. Davon sind wir weit entfernt."
Zudem habe Maas auch in der Vergangenheit immer klar gemacht, dass für politische Gewalt durch Extremisten in der freiheitlichen Demokratie niemals Platz sei, "völlig egal, welche Motive die Täter haben. Das Recht ist für alle gleich".