"Nicht im Interesse der Deutschen" Sarrazin rechnet mit Merkels Flüchtlingspolitik ab
Der umstrittene Bestsellerautor Thilo Sarrazin ("Deutschland schafft sich ab") greift in seinem neuen Buch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihre Haltung in der Flüchtlingskrise frontal an. Besonders ein berühmt gewordener Satz von ihr stößt ihm sauer auf.
Merkel habe nur das Wohl der Welt im Blick, "kaum aber noch die Interessen Europas und schon gar nicht das Interesse der Deutschen an der Zukunft der eigenen Nation, dem Schutz ihres Lebensumfelds und ihrer kulturellen Identität", schreibt er in einem vorab von der "Bild"-Zeitung veröffentlichten Auszug. Die deutsche Politik vernachlässige ihre Führungsaufgabe.
Das Buch mit dem Titel "Wunschdenken. Europa, Währung, Bildung, Einwanderung - warum Politik so häufig scheitert" erscheint am kommenden Montag.
Sarrazin sieht Existenzfrage
Sarrazin wirft Merkel darin auch vor, sie habe mit ihrer "Wir schaffen das"-Einstellung davon abgelenkt, dass Deutschland zwar hunderttausende Flüchtlinge versorgen, aber nur schwer integrieren könne.
"Die Rückgewinnung der Kontrolle über unsere Grenzen [...] wird zur Existenzfrage für unsere Kultur und das Überleben unserer Gesellschaft", schreibt der frühere Berliner Finanzsenator (71).