"Maischberger"-Talkrunde ARD lädt AfD-Chefin Petry wieder aus

Es hätte eine brisante Talkrunde werden können: Bei "Maischberger" wird am morgigen Dienstag zum Thema "Die Flüchtlingskrise: Politiker ratlos, Gesellschaft gespalten" diskutiert. Eingeladen war dazu auch die neue AfD-Chefin Frauke Petry. Nun sagte die ARD der Politikerin kurzfristig ab. Petry reagierte erbost und kündigte Konsequenzen an.
Ebenfalls auf der Couch sitzen Til Schweiger und Anja Reschke. Schweiger sprach sich in den vergangenen Tagen wiederholt deutlich gegen Fremdenfeindlichkeit aus, Reschke verlas einen viel beachteten Kommentar, der zu Engagement gegen Rechts auffordert. Petry hätte für den nötigen Zündstoff sorgen sollen - wurde nun aber durch den CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer ersetzt. Der hatte zuvor abgesagt, dann aber zugesagt.
Für die ARD ein normaler Vorgang: Scheuer gehöre "einer im Bundestag vertretenen Partei an, die überdies an der Regierung beteiligt ist", so ein verantwortlicher Redakteur gegenüber dem "Handelsblatt". Er habe zunächst lediglich aufgrund unklarer Sitzungstermine abgesagt.
Schadensersatz verlangt
Petry sieht die Ausladung dagegen nicht so locker: Über Twitter ärgerte sich die AfD-Chefin über "Staatlich indoktrinierte Meinungsfreiheit mit Zwangsgebühren" - ein Vorwurf, den die ARD zurückweist. Veränderungen der Gesprächsgäste seien völlig normal, zudem sei Petry zu einem ähnlichen Themenkomplex in der Vergangenheit bereits eingeladen worden. Darüber hinaus könnte man sich auch vorstellen, sie künftig in die Runde einzuladen.