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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Exklusive Umfrage Welche Partei hat die beste Position im Ampelpoker?
SPD, Grüne und FDP beraten, wie sie eine neue Bundesregierung stellen können. Doch welche Partei hat die beste Verhandlungsposition? Eine Umfrage liefert ein überraschendes Ergebnis.
Als Sieger der Wahl hat Olaf Scholz ein klares Ziel: Er möchte der Nachfolger von Angela Merkel als Bundeskanzler werden. Mit 25,7 Prozent der Stimmen entschieden die SPD und Scholz die Bundestagswahl für sich. Nun will er mit den Grünen (14,8 Prozent) und der FDP (11,5 Prozent) erstmals in einem Dreierbündnis eine neue Bundesregierung stellen.
Hat die SPD als Wahlsieger nun auch die beste Verhandlungsbasis in den Sondierungen? Eine Mehrheit der Deutschen sieht das nicht so. Das geht aus einer exklusiven Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey hervor, die t-online in Auftrag gegeben hat. Demnach sehen mit 37 Prozent die meisten Befragten die FDP in der besten Verhandlungsposition. Mit großem Abstand folgt die SPD mit 21 Prozent, erst danach kommen die Grünen mit 18 Prozent. 17 Prozent der Befragten glauben, dass keine Partei eine hervorgehobene Position hat.
Je nach Wahlabsicht der Befragten gehen die Ergebnisse stark auseinander: Unter Anhängern von CDU/CSU (55 Prozent) und der FDP (57 Prozent) sehen die meisten Menschen die Liberalen in der stärksten Verhandlungsposition. Auch für die Anhänger der AfD (44 Prozent) und der Linken (31 Prozent) hat die Partei von Christian Lindner die beste Verhandlungsbasis.
Die SPD und die Grünen sehen dagegen nur deren eigenen Anhänger in der besten Position: Die Anhänger der Sozialdemokraten sehen ihre Partei mit 33 Prozent vorne. Ähnlich sieht es bei den Unterstützern der Grünen aus: Dort glauben 40 Prozent, dass Robert Habeck und Annalena Baerbock die beste Position in den Sondierungen haben.
Zur Methodik: In die Umfrage flossen die Antworten von 5.075 bevölkerungsrepräsentativ ausgewählten Menschen ein, die zwischen dem 8. und 11. Oktober online gefragt wurden: "Welche Partei hat in den Sondierungen für eine Bundesregierung aus SPD, Grüne und FDP Ihrer Meinung nach die stärkste Verhandlungsposition?" Der statistische Fehler für die Gesamtergebnisse beträgt 2,5 Prozent, für Teilgruppen kann er davon abweichen.