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E-Auto-Förderung: So stehen die Bundestagsparteien zu Stromern


Rabatte und Vergünstigungen
E-Auto-Förderung: Was planen SPD und CDU für 2024?

Von t-online, ccn

Aktualisiert am 28.01.2025 - 06:57 UhrLesedauer: 4 Min.
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Um die EU-Flottengrenzwerte einzuhalten, muss der E-Auto-Absatz in Deutschland in diesem Jahr deutlich zulegen. (Archivbild) (Quelle: Hendrik Schmidt/dpa/dpa-bilder)
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Seit Anfang 2024 sinken die Zulassungszahlen für E-Autos. Die Parteien haben unterschiedliche Konzepte und Vorstellungen zum Mobilitätswandel: eine Übersicht.

Deutschland steckt in der E-Krise: Seit dem Wegfall der staatlichen Förderung für elektrisch betriebene Autos Ende 2023 sind die Zulassungszahlen massiv gesunken. 27 Prozent weniger Stromer kamen 2024 auf die Straßen, insgesamt 380.609 Einheiten. 2023 wurden hierzulande noch über eine halbe Million E-Pkw neu zugelassen. Der Marktanteil bei E-Pkw ist im gleichen Zeitraum von 12,1 auf 9,9 Prozent gefallen.

Dabei muss die Zahl in diesem Jahr angesichts der strengeren europäischen CO2-Flottengrenzwerte kräftig steigen: Der Verband der Automobilindustrie (VDA) rechnet damit, dass rund 666.000 Neuzulassungen von E-Autos nötig sein werden, um die Klimavorgaben zu erfüllen.

Das sind die Meinungen der Parteien zur E-Auto-Förderung

Doch im Vorlauf der Bundestagswahlen zeigt sich, dass die Parteien sehr unterschiedliche Vorstellungen davon haben, wie man diese Ziele erreichen kann – und ob es Förderungen für E-Autos geben soll. Das sind die Positionen:

  • SPD: Die Partei sieht den Elektroantrieb als Zukunft der Mobilität. Niedrigere Strompreise und der Ausbau der Ladeinfrastruktur sollen folgen. Von einer Prämie ist nicht die Rede; stattdessen aber von einem zeitlich befristeten Steuerabzugsbetrag für die Anschaffung eines in Deutschland produzierten E-Autos, um den privaten Kauf von Neuwagen zu fördern. Zudem sind laut den Sozialdemokraten Zuschussmodelle fürs Elektroauto-Leasing, bessere Abschreibungsbedingungen und Änderungen bei der Dienstwagenbesteuerung denkbar. Auch eine Deckelung bei den Netzentgelten und das Ende für teure Roaming-Tarife beim Laden an öffentlichen Säulen sind im Gespräch.
  • Bündnis 90/Die Grünen: Eine "gezielte Förderung für die Ladeinfrastruktur und sozial ausgewogene Kauf- und Leasinganreize" steht im Programm – vor allem für Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen. Eine staatliche Unterstützung beim Erwerb eines verbrauchsarmen E-Autos könnte in den Augen der Verantwortlichen Mittel der Wahl sein – schwere SUVs wären dann aus der Förderung raus. Dafür aber sollen auch junge gebrauchte E-Autos in die Förderung einbezogen werden.
  • CDU/CSU: Im Parteiprogramm ist nicht von einer Förderprämie die Rede. Die Union setzt sich für Technologieoffenheit ein und fordert, dass neben der Elektromobilität alle klimafreundlichen Möglichkeiten für alternative Antriebe und energieeffiziente Kraftstoffe genutzt werden. "Wir stehen zum Auto und zur Automobilindustrie. Das Verbrenner-Verbot muss rückgängig gemacht werden", heißt es. Gleichzeitig wird auch die Notwendigkeit betont, dass für die E-Mobilität die Ladeinfrastruktur angemessen ausgebaut werden müsse. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) wiederum hatte Anfang Januar ein massives Förderprogramm gefordert und empfahl eine neue Kaufprämie. Ihm schwebt laut Bayerischem Rundfunk eine Kaufprämie von bis zu 3.600 Euro vor.
  • FDP: Sie will die E-Mobilität nicht weiter in den Fokus rücken und stattdessen auf eine technologieneutrale und nachhaltige Mobilitätspolitik setzen: E-Mobilität, E-Fuels und Wasserstoff sollen dabei gleichgesetzt werden. Eine Förderung explizit für E-Autos scheint nicht vorgesehen zu sein – in der Vergangenheit hatte die FDP die Ende 2023 gestrichene "Innovationsprämie" als Wettbewerbsverzerrung kritisiert.
  • AfD: Die Zukunft der deutschen Automobil- und Zulieferindustrie sei "abhängig vom Fortbestand des Verbrennungsmotors", heißt es im Wahlprogramm. Die "einseitige Bevorzugung von Elektromobilität" sei "sofort zu stoppen, ebenso die Finanzierung der Ladeinfrastruktur aus öffentlichen Mitteln". Elektroautos könnten, so wird argumentiert, "aus Gründen mangelnder Stromkapazitäten und Infrastruktur gar nicht flächendeckend eingesetzt werden". Förderungen dürfte es hier also nicht geben.
  • Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW): Das Bündnis fordert, alle verfügbaren Technologien zur Reduktion von CO2 einzusetzen. Dies betrifft sowohl die Entwicklung verbrauchsarmer und effizienter Verbrennungsmotoren als auch die Förderung alternativer Kraftstoffe. Im Bereich der Elektromobilität sollen preisgünstige Modelle angeboten werden. Das BSW möchte Elektroautos jedoch nicht explizit fördern und strebt an, das EU-weite Verbot von Verbrennungsmotoren aufzuheben. Geplant ist ein "Volksleasing" für umweltfreundliche Autos aus europäischer Produktion, das sowohl Elektroautos als auch Verbrenner umfasst, die weniger als 5 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer verbrauchen.
  • Die Linke: Eine breitenwirksame Förderung für E-Autos soll es laut Wahlprogramm nicht geben – Handwerksbetriebe, soziale Dienste, Taxiunternehmen, Kleingewerbe und einkommensschwache Menschen auf dem Land sollen aber Unterstützung bekommen.

Neuwagenpreise gleichen sich an

Der Preisabstand zwischen E-Auto und Verbrenner schrumpft. Lag der tatsächlich von Kunden gezahlte Aufpreis Mitte 2024 noch bei 7.600 Euro, ist er Anfang Januar 2025 auf 5.519 Euro gesunken, wie das Center Automotive Research (CAR) in Bochum auf Basis der sogenannten Transaktionspreise errechnet hat. Bei den Listenpreisen fiel die Differenz mit 5.310 Euro etwas geringer aus. Im Schnitt zahlen Käufer für ein E-Auto aktuell 38.488 Euro, für einen Verbrenner sind es 32.969 Euro. Berücksichtigt wurden jeweils die 20 beliebtesten Pkw-Modelle.

Umfrage: So stehen die Deutschen zu E-Förderung und Verbrenner-Aus

In einer repräsentativen Umfrage des Autoportals "AutoScout24" zeigt sich: Das Thema Technologieoffenheit ist vielen der Befragten wichtig – also die Unterstützung bei der Entwicklung unterschiedlicher Antriebstechnologien. Zwei Drittel, also 67 Prozent, stimmen dieser Strategie zu.

Aber auch Prämien oder ein "Volksleasing" finden viele Befürworter: 55 Prozent der Befragten befürworten Kauf- bzw. Leasinganreize für E-Autos. Die Verknüpfung von Prämien oder Steuereleichterungen an die Bedingung, dass das Fahrzeug in Deutschland oder Europa gebaut wurde, findet immerhin eine Zustimmungsrate von 47 Prozent.

62 Prozent der Befragten sind für die Abschaffung des Verbrenner-Verbots, nur jeder Vierte (25 Prozent) plädiert für eine Beibehaltung. Und das ewige Thema Tempolimit? Eine absolute Mehrheit von 53 Prozent spricht sich dafür aus. Aufseiten der Parteien befürworten SPD, Grüne und Linke ein Tempolimit, wohingegen CDU/CSU, FDP und AfD weiterhin keine Einschränkungen bei der zulässigen Geschwindigkeit auf Autobahnen anstreben.

Verwendete Quellen
  • Umfrage von AutoScout24
  • Mit Material der Nachrichtenagentur SP-X

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