Bedrohung durch Russland So viele Deutsche würden bei einem Angriff zur Waffe greifen
Was tun im Falle eines militärischen Angriffs auf Deutschland? Eine neue Umfrage zeigt: Viele Bürger wären offenbar zum Verteidigungskampf bereit. Das Vertrauen in die Bundeswehr ist jedoch sehr gering.
Etwa jeder dritte Deutsche wäre im Falle eines militärischen Angriffs dazu bereit, das Land im Kampf zu verteidigen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut Civey für den "Focus" durchgeführt hat. Demnach antworteten 22 Prozent der Befragten mit "ja, auf jeden Fall" und 10 Prozent mit "eher ja" auf eine entsprechende Frage.
Mehr als die Hälfte möchte im Falle eines Angriffs auf Deutschland nicht kämpfen. So erklärten 44 Prozent, dies "auf keinen Fall" tun zu wollen, 13 Prozent antworteten mit "eher nein".
Große Skepsis gegenüber der Bundeswehr
Die große Mehrheit der Befragten zeigte sich außerdem skeptisch gegenüber den Fähigkeiten der Bundeswehr. So erklärten 30 Prozent, sie hätten "gar kein Vertrauen" in die Verteidigungsfähigkeit des deutschen Militärs. 45 Prozent gaben an, ihr Vertrauen sei "eher gering". Der Aussage von Verteidigungsminister Boris Pistorius, dass Deutschland kriegstüchtiger werden müsse, stimmten wiederum Gegenzug 68 Prozent der Befragten zu. 26 Prozent lehnten die Aussage ab, 6 Prozent blickten neutral darauf.
Rund zwei Drittel der Befragten sprachen sich außerdem für eine Stärkung der Nato-Ostflanke aus – also der Staaten im Verteidigungsbündnis, die im Falle eines russischen Angriffs feindliche Truppen abwehren müssten. Etwa ein Viertel der Befragten hält dies für falsch.
Gespalten waren die Befragten auch in der Debatte über eine mögliche deutsche Atombombe: 58 Prozent fanden, Deutschland solle nicht über eigene Atomwaffen verfügen. 32 Prozent waren dafür. An der Online-Umfrage hatten laut "Focus" vom 11. bis 13. März 5.011 volljährige Personen teilgenommen. Der statistische Fehler liegt demnach bei 2,5 Prozent.