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Nord-Stream-Anschlag: Russische Schiffe steuerten Tatort an


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Mit Mini-U-Boot und Lastkränen
Nord-Stream-Sabotage: Russische Schiffe steuerten Tatort an

  • Jonas Mueller-Töwe
  • Carsten Janz
Von Jonas Mueller-Töwe, Oliver Alexander, Carsten Janz und Lars Winkelsdorf

Aktualisiert am 25.03.2023Lesedauer: 2 Min.
Screenshot aus einem älteren Video der russischen Streitkräfte: Die verdächtige "SS-750" verfügt über ein Mini-U-Boot.Vergrößern des Bildes
Screenshot aus einem älteren Video der russischen Streitkräfte: Die verdächtige "SS-750" verfügt über ein Mini-U-Boot. (Quelle: Screenshot: t-online)
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Russland wird zum Hauptverdächtigen der Anschläge auf die Gaspipelines in der Ostsee. Informationen aus Sicherheitskreisen und öffentlich einsehbare Daten ergeben ein plausibles Szenario.

Russische Militärschiffe haben wenige Tage vor den Anschlägen auf die Pipelines Nord Stream 1 und 2 mutmaßlich an den Tatorten operiert. Darauf lassen Recherchen von t-online schließen, die auf Informationen aus Sicherheitskreisen und öffentlich einsehbaren Daten beruhen. Der Schiffsverband verfügte demnach über die notwendige Ausrüstung, um Sprengsätze anzubringen. Lesen Sie hier die ganze Recherche zur Nord-Stream-Sabotage.

Dänische und schwedische Streitkräfte reagierten

Am 26. September zerstörten Explosionen die deutsch-russischen Gaspipelines am Grund der Ostsee. Satellitenbilder belegen, dass in der Nacht zum 21. September mindestens drei verdächtige Schiffe Russlands Flottenstützpunkt in Kaliningrad verließen. Die "SS-750" verfügt über ein Mini-U-Boot mit Greifarmen, die Schlepper "SB-123" und "Alexander Frolow" sind mit Lastkränen ausgestattet. (Update, 27.4.2023: Die dänische Marine hat Fotos der Schiffe am späteren Tatort angefertigt, auch von der "SS-750".)

Auf ihrem Weg Richtung Westen sandten die beiden Schlepper am Nachmittag des 21. September einmalig Positionsdaten. Als sie am Abend an den Tatorten angekommen sein müssten, rückte ein dänisches Patrouillenboot aus, um den späteren Tatort zu kontrollieren. Bei seiner Ankunft am Morgen des 22. September schlossen sich schwedische Streitkräfte an und nahmen schließlich Kurs auf Kaliningrad.

Drei weitere Schiffe der russischen Marine könnten dem Verband angehört haben, um die Operation militärisch abzuschirmen: das Spionageschiff "Syzran", die Korvette "Soobrazitelny" und die Fregatte "Yaroslav Mudry". Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, Korvette und Fregatte hätten zu Übungszwecken einen Schiffskonvoi eskortiert.

Die russische Ostseeflotte hatte am 19. September große Manöver begonnen, die als Deckmantel für reale Missionen gedient haben könnten. Unter anderem waren dafür Spezialeinheiten von Kaliningrad ausgerückt, die für Sabotageoperationen unter Wasser ausgebildet sind. Der Generalbundesanwalt sowie die dänischen und schwedischen Ermittler wollten die Aktivitäten der russischen Marine auf Anfrage von t-online nicht kommentieren.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
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