Erstaunliche Aussagen Nato-General über Trump: "Immer gut gefunden"
Droht je nach Ausgang der Präsidentschaftswahl ein Nato-Rückzug der USA? Der neue Chef des Sicherheitsbündnisses zeigt sich optimistisch.
Nato-Generalsekretär Mark Rutte hat die Zusammenarbeit mit Donald Trump "immer gut gefunden". "Er weiß, was er will", sagte der frühere niederländische Regierungschef dem ZDF-"heute journal" am Montagabend. Trump habe während seiner Amtszeit als US-Präsident viele Nato-Partner gezwungen, zwei Prozent der Wirtschaftsleistung in die Verteidigung zu investieren.
Rutte zeigte sich laut ZDF auch davon überzeugt, dass die Nato auch bei einem Sieg Trumps bei der US-Präsidentschaftswahl am Dienstag weiter auf die USA zählen könne. "Die USA stehen hinter der Nato. Donald Trump stand und steht hinter der Nato. Kamala Harris stand und steht hinter der Nato", sagte der ehemalige niederländische Regierungschef.
Sowohl Republikaner als auch Demokraten wüssten, dass die Nato nicht nur der Sicherheit Europas diene, sondern auch der Sicherheit der USA. Und ein Präsident müsse dafür sorgen, dass sein Land sicher sei, so der Nato-Chef. Beide Kandidaten seien sich im Klaren darüber, dass ihre Sicherheit eng mit der Nato verbunden sei.
FDP: Zwei-Prozent-Ziel dürfte auf Dauer nicht reichen
Äußerungen Trumps hatten in der Vergangenheit Zweifel daran geweckt, ob die USA unter seiner Führung uneingeschränkt zur Beistandsverpflichtung stehen würden. Trump drohte zeitweise sogar mit einem Austritt der USA aus dem Bündnis.
Trump beharrte während seiner früheren Präsidentschaft darauf, dass die Nato-Mitglieder eine seit langem bestehende Verpflichtung erfüllen, zwei Prozent ihres BIP für Verteidigung auszugeben. Als er 2017 sein Amt antrat, erreichten lediglich vier der damals 29 Nato-Staaten dieses Ziel. Die Allianz geht in diesem Jahr davon aus, dass unter dem Eindruck des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine 23 der nunmehr 32 Mitglieder das Ziel erreichen werden.
In Bezug auf Deutschland erklärte Mitte Oktober der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marcus Faber (FDP), der Anteil von zwei Prozent werde nicht mehr ausreichen. Vielmehr dürfte er auf drei Prozent steigen.
- Nachrichtenagenturen dpa und Reuters