Notfälle im Publikum Bizarre Szenen bei Trump-Auftritt in Pennsylvania
Donald Trumps Auftritte sind immer wieder für Überraschungen gut – nun sorgte auch sein Event in Pennsylvania für Irritationen.
Donald Trump ist bekannt für seine unvorhersehbaren Auftritte – und sein jüngstes Wahlkampfevent in Oaks im US-Bundesstaat Pennsylvania war keine Ausnahme. Der republikanische Präsidentschaftskandidat beendete die Veranstaltung früher als erwartet, blieb aber auf der Bühne stehen – und das Publikum fragte sich, warum. Dazu spielte sein Produktionsteam Songs und Trump schunkelte zur Musik.
Die Veranstaltung war eigentlich als eine Art Bürgerdialog ("Townhall") angelegt, der von der republikanischen Gouverneurin von South Dakota und Trump-Anhängerin Kristi Noem moderiert wurde. Nach einer guten halben Stunde und einer Reihe von Fragen aus dem Publikum kam es zu einem medizinischen Notfall im Zuschauerraum. Trump bat die Regie darum, das Lied "Ave Maria" über Lautsprecher abzuspielen, während sich Sanitäter um die betroffene Person kümmerten. Nur kurze Zeit später folgte ein zweiter medizinischer Notfall auf der anderen Seite der Bühne.
Trump und Noem monierten große Hitze im Saal und forderten das Sicherheitspersonal auf, die Türen zu öffnen. "Möchte noch jemand in Ohnmacht fallen?", fragte Trump scherzhaft. Er forderte die Regie auf, nochmals das "Ave Maria" zu spielen und wünschte sich danach noch eine ganze Reihe weiterer Songs. Die Situation entspannte sich schließlich und endete damit, dass das Publikum gemeinsam "God Bless America" sang.
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Trump: "Lasst mich die Musik hören"
Der musikalische Part begann mit Trumps Aufforderung: "Lasst mich die Musik hören, bitte. Laut und deutlich." Ein weiterer Song war "Time To Say Goodbye (Con Te Partirò)" von Andrea Bocelli und Sarah Brightman – eigentlich auch eine passende Wahl für einen Abschiedsmoment. Trump blieb aber auf der Bühne. Danach folgten "It’s a Man’s World" von James Brown und Luciano Pavarotti sowie weitere Klassiker.
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Trump nutzte die Pausen zwischen den Liedern, um kurze Bemerkungen zu machen. Statt weitere Fragen anzunehmen, schlug er nach einer Weile vor: "Wie wäre es damit, wir spielen YMCA und gehen dann einfach nach Hause." Damit leitete er eine Playlist ein, die von Village People's "YMCA" über Rufus Wainwrights "Hallelujah" bis zu Elvis Presleys "An American Trilogy" reichte.
Der Journalist Aaron Rupar berichtete von dem Wahlkampfauftritt auf X und teilte Videos. Darunter auch eine weitere bizarre Szene: Während einer der medizinischen Notfälle wurde es kurz still im Saal und ein Trump-Anhänger nutzte den Moment, um eine obszöne Beleidigung in die Menge zu schreien: Joe and the ho gotta go!" (zu Deutsch: "Joe und seine Hure müssen gehen!").
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Warum genau Trump so lange auf der Bühne blieb und sich dazu entschloss, eine musikalische Einlage einzulegen, bleibt Gegenstand von Spekulationen. US-Medien vermuteten einen geplanten PR-Stunt oder schlichtweg spontane Laune des ehemaligen Präsidenten. "Er ist hier für die Menschen. Nicht wie Verlierer Kamala Harris", erklärte sein Kampagnensprecher Steven Cheung gegenüber CNN.
Die Präsidentenwahl findet am 5. November statt und der Wahlkampf geht für die beiden Bewerber in die entscheidende Runde. Umfragen zufolge ist ein sehr knappes Rennen zwischen Harris und Trump zu erwarten. Auch Kamala Harris sprach am Montag in Pennsylvania, einem wichtigen und möglicherweise entscheidenden "Swing State" vor Anhängern der Demokraten.
Harris greift Trump bei Auftritt scharf an
In einer kraftvollen Rede griff die US-Vizepräsidentin ihren republikanischen Herausforderer scharf an. Der Anlass war Trumps jüngste Aussage bei Fox News, die laut Harris zeigt, wie gefährlich und instabil der ehemalige Präsident sei.
Trump hatte in dem Interview erklärt, er mache sich keine Sorgen über das Verhalten seiner Anhänger am Wahltag. "Ich denke, das größere Problem ist der Feind im Innern", sagte er. Diese Worte nutzte Harris als Ausgangspunkt ihrer Kritik und spielte die Szene vor den Zuhörern ab. "Bitte spielt den Clip ab", forderte sie und ließ Trumps Aussagen auf den Monitoren der Erie Insurance Arena zeigen.
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Harris kritisierte scharf: "Sie haben seine Worte gehört. Er spricht vom Feind im Innern ... er meint damit Menschen, die ihn nicht unterstützen oder sich seinem Willen nicht beugen." Die Vizepräsidentin fügte hinzu: "Er sagt, er würde das Militär einsetzen, um gegen sie vorzugehen … und wir wissen, wen er damit meint, weil er diese Menschen bereits angegriffen hat: Journalisten mit unbequemen Geschichten, Wahlbeamte, die sich weigern für ihn zu betrügen, Richter, die das Gesetz respektieren."
Harris ging weiter und betonte ihre Sorge um die Zukunft des Landes unter einer möglichen zweiten Amtszeit Trumps. "Das ist einer der Gründe, warum ich so fest davon überzeugt bin, dass eine zweite Amtszeit von Trump ein großes Risiko für Amerika wäre und gefährlich."
- Nachrichtenagentur dpa