Deutlicher Sprung in Umfrage Harris holt in Trumps Kerngebiet auf
Der US-Wahlkampf befindet sich in der heißen Phase: Vizepräsidentin Kamala Harris kann einer aktuellen Umfrage zufolge wichtigen Boden gut machen.
Der Wahlkampf in den USA läuft auf Hochtouren: Vizepräsidentin Kamala Harris und Ex-Präsident Donald Trump versuchen mit Vor-Ort-Terminen vor allem bislang unentschiedene Wählerinnen und Wähler zu überzeugen. Eine aktuelle Umfrage geht davon aus, dass Harris dabei in den vergangenen Wochen deutlich an Zuspruch gewonnen hat.
Die Ergebnisse der Umfrage vom Meinungsforschungsinstitut Selzer & Co. für die Tageszeitung "Des Moines Register" sehen Harris im Bundesstaat Iowa bei 43 Prozent und damit nur noch vier Prozentpunkte hinter Konkurrent Trump. Die Umfrage wurde allerdings in der vergangenen Woche, also vor dem zweiten Anschlag auf Trump, durchgeführt. Zum Vergleich: Bei der letzten Selzer-Umfrage, bei der noch der mittlerweile aus dem Rennen ausgeschiedene Präsident Joe Biden abgefragt wurde, lag Biden ganze 18 Prozentpunkte hinter Trump.
Der Bundesstaat ist zwar mit großer Wahrscheinlichkeit nicht wahlentscheidend, aber der deutliche gestiegene Zuspruch für Harris wird bereits von einigen Experten als Indikator für ein enges Rennen interpretiert.
Selzer-Umfrage lag in der Vergangenheit oft richtig
Die Selzer-Umfrage gilt als besonders genau und damit als besonders aussagekräftig. Beim Rennen zwischen Trump und Biden vor vier Jahren sahen mehrere Umfrageinstitute in einer deutlich besseren Situation, was die Bundesstaaten Iowa und Wisconsin betraf. Die Ergebnisse von Selzer hingegen sahen Biden sieben Prozentpunkte hinter Trump in Iowa. Letztlich gewann Trump den Staat mit acht Prozentpunkten und erzielte auch in Wisconsin ein deutlich besseres Ergebnis als von den meisten vorhergesagt.
2016 spielte sich ein ähnliches Szenario ab. In der letzten Umfrage von Selzer lag Trump in Iowa um 7 Punkte vorn. Er gewann den Bundesstaat (mit neun Prozentpunkten) und die Wahl gegen Hillary Clinton und schnitt damit besser ab, als die meisten Umfragen für den Swing State vorausgesagt hatten.
Hinzu kommt: Auch in einem der umkämpften Swing States, Wisconsin, schneidet Harris derzeit gut ab. Hier führt sie laut einer Umfrage der Marquette University Law School aktuell mit 52 Prozent. Trump kommt auf 48 Prozent. Das ist aber allenfalls Grund zu kurzer Freude bei den Demokraten, denn ein Abstand von vier Punkten kann erfahrungsgemäß schnell aufgeholt werden und in den anderen sechs Swing States liegen die Ergebnisse der beiden Kandidaten noch näher beieinander. Als Swing State werden Staaten mit besonders vielen unentschiedenen Wählern bezeichnet und dadurch die Möglichkeit haben, den Ausgang einer Wahl entscheidend mitzugestalten.
In diesem Jahr gehen die Umfrageergebnisse der großen Meinungsforschungsinstitute nicht ganz so weit auseinander, schreibt CNN in einer Analyse, was aber vor allem dafür spreche, dass Trump nicht unterschätzt werde.