US-Präsidentschaftswahl Facebook erwartet auch 2020 Wahlbeeinflussung

Zur Präsidentschaftswahl 2020 in den USA rechnet der Technikchef von Facebook wieder mit Einflussnahme ausländischer Akteure. Diesmal will der Konzern mit Künstlicher Intelligenz dagegenhalten.
Der US-Internetriese Facebook geht davon aus, dass auch bei der US-Präsidentschaftswahl kommendes Jahr ausländische Akteure über die Online-Netzwerke des Unternehmens Einfluss nehmen werden. "Fremde Akteure werden wieder versuchen, die Wahlen in den USA 2020 zu beeinflussen – aber auf andere Art, als sie es 2016 getan haben", sagte Facebook-Technikchef Mike Schroepfer der "Welt am Sonntag".
Sein Unternehmen setze zur Abwehr von Hassrede und Propaganda auf den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI), führte Schroepfer aus. Allerdings kämpfe Facebook dabei "gegen einen Gegner, der mitdenkt. In so einer Umgebung wird man niemals 100 Prozent aller Kopien finden."
Technische Möglichkeiten noch nicht ausgereift
Die Entscheidung darüber, welche Inhalte im Internet zensiert werden, will Facebook laut Schroepfer abgeben: "Die Frage ist: Sollte Facebook die zugrunde liegenden kulturellen, sozialen, politischen Fragen entscheiden? Die Antwort ist: Nein." Auf lange Sicht solle der Gesellschaft die Rolle übertragen werden, "Entscheidungen darüber zu treffen, welche Inhalte angemessen oder nicht angemessen für diese Plattformen sind".
Zumindest vorerst sei aber der Einsatz menschlicher Moderatoren, für den Facebook in den vergangenen Monaten in die Kritik geraten war, unausweichlich, sagte Schroepfer der "WamS". Er sehe "in der absehbaren Zukunft keine KI, die solche Entscheidungen ohne menschliche Hilfe treffen kann". Er arbeite jedoch weiter an technischen Lösungen. "Jeder Fortschritt, den ich hier mache, erspart den Moderatoren wiederholte Traumata", sagte der Facebook-Manager. Dafür fühle er sich "verantwortlich".
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Online-Netzwerke werden immer wieder genutzt, um Falschnachrichten und Fehlinformationen zu verbreiten. Facebook wurde im US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 durch mutmaßlich russische Akteure für die Beeinflussung von Wählern missbraucht.
- Nachrichtenagentur AFP