Trotz Drohungen aus Peking USA schicken Kriegsschiff in Straße von Taiwan

Das dürfte Peking provozieren: Die US-Navy hat ein Kriegsschiff durch die Straße von Taiwan fahren lassen. China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz – und hatte schon einen geplanten Waffendeal mit den USA scharf kritisiert.
Die USA haben nach neuerlichen Drohungen Chinas gegen Taiwan ein Kriegsschiff durch die Taiwan-Straße fahren lassen. Der Sprecher der siebten US-Flotte, Clay Doss, sagte laut Fernsehsender CNN, es handele sich um eine Routineoperation in voller Übereinstimmung mit dem Völkerrecht.
"Der Transit durch die Taiwan-Straße zeigt das Engagement der USA für einen freien und offenen Indopazifik", sagte ein Sprecher der Siebten Flotte der US-Marine am Mittwochabend (Ortszeit) in Washington. "Die U.S. Navy wird weiterhin fliegen, segeln und operieren, wo immer es das internationale Recht erlaubt." Die 180 Kilometer breite Meerenge trennt die chinesische Provinz Fujian und die Insel Taiwan.
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Die Entscheidung dürfte von Peking als Provokation aufgefasst werden. Die Volksrepublik betrachtet Taiwan als "unabtrennbaren Bestandteil des chinesischen Territoriums". In einem am Mittwoch vorgelegten Weißbuch wiederholte Peking Drohungen, die Inselrepublik gegebenenfalls auch mit militärischer Gewalt zurückzuerobern. Die "vollständige Wiedervereinigung Taiwans mit China ist im Grundinteresse Chinas", hieß es.
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Wegen des Handelsstreits sind die Beziehungen mit den USA derzeit ohnehin angespannt. China hatte sich bereits über die US-Pläne, Waffen im Wert von 2,2 Milliarden Dollar an Taiwan zu verkaufen, verärgert gezeigt. Die USA haben zwar keine offiziellen Beziehungen zu Taiwan. Sie sind aber der wichtigste politische Unterstützer und größter Waffenlieferant des Inselstaates.
- Nachrichtenagentur Reuters