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Donald Trump wütet gegen Demokratinnen: "Dann sollten sie die USA verlassen"


Trump wütet gegen Demokratinnen
"Dann sollten sie die Vereinigten Staaten verlassen"

Von dpa, t-online, afp, dru, aj, sth, pdi

Aktualisiert am 15.07.2019Lesedauer: 4 Min.
Drastische Entgleisung: Donald Trump hat demokratische Kongressabgeordnete angegriffen.Vergrößern des Bildes
Drastische Entgleisung: Donald Trump hat demokratische Kongressabgeordnete angegriffen. (Quelle: reuters)

Donald Trump holt zum Gegenschlag aus: Erst attackierte er Abgeordnete mit rassistischen Äußerungen auf Twitter. Nach heftiger Kritik von den Demokraten redet sich der US-Präsident nun erneut in Rage.

Nach seinen hoch umstrittenen Twitter-Attacken auf mehrere Demokratinnen aus dem US-Kongress hat US-Präsident Donald Trump noch mal kräftig nachgelegt. "Wenn es ihnen hier nicht gefällt, dann können sie gehen", sagte Trump am Montag bei einem Auftritt im Weißen Haus in Washington mit Blick auf eine kleine Gruppe aufstrebender demokratischer Abgeordneter aus dem Repräsentantenhaus. "Sie hassen unser Land", behauptete Trump. "Sie beschweren sich die ganze Zeit." Wenn sie hier nicht glücklich seien, sollten sie die Vereinigten Staaten eben verlassen.

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Am Tag zuvor hatte Trump mehrere Kongressabgeordnete aufgefordert, in die Herkunftsländer ihrer Familien "zurückzugehen", anstatt "bösartig zu erzählen", wie die US-Regierung geführt werden müsste.

Kritik auch von der britischen Premierministerin Theresa May

Führende Demokraten wiesen die Äußerungen des US-Präsidenten, der hart gegen Migranten vorgeht, als ausländerfeindlich und spalterisch zurück. Selbst im Ausland schlug Trumps Aussage Wellen. Die britische Premierministerin Theresa May, mit der Trump es sich durch mehrere Attacken verscherzt hat, ließ am Montag über einen Sprecher erklären, sie halte die Sprache des Präsidenten hier für "völlig inakzeptabel".

US-Präsident Donald Trump hatte mehrere Demokratinnen im Kongress rassistisch angegriffen. Auf Twitter forderte er die jungen Abgeordneten auf, die USA zu verlassen und in ihre vermeintliche Heimat zurückzukehren. Die Mehrheitsführerin im Repräsentantenhaus, Nancy Pelosi, warf Trump vor, mit seinen fremdenfeindlichen Kommentaren die Nation spalten zu wollen.

Trump schrieb am Sonntag, es sei interessant zu beobachten, "wie 'progressive' Demokratinnen, die ursprünglich aus Ländern mit absolut katastrophalen Regierungen kamen, den schlimmsten, korruptesten und unfähigsten der ganzen Welt, nun laut und böswillig dem Volk der USA erklärten, der großartigsten und mächtigsten Nation der Erde, wie die Regierung in den Vereinigten Staaten zu funktionieren hat".

Trump schrieb weiter: "Warum gehen sie nicht zurück und helfen dabei, die total kaputten und von Kriminalität befallenen Orte in Ordnung zu bringen, aus denen sie gekommen sind."

Aufstrebende Abgeordnete mit Migrationshintergrund

Der US-Präsident nannte keine Namen, spielte aber unmissverständlich auf eine kleine Gruppe junger und aufstrebender demokratischer Abgeordneter im Repräsentantenhaus an. Dazu gehören Alexandria Ocasio-Cortez, Rashida Tlaib, Ayanna Pressley und Ilhan Omar. Alle vier haben einen Migrationshintergrund.

Allerdings wurden bis auf Omar alle in den USA geboren. Ocasio-Cortez kam in New York zur Welt, Tlaib in Detroit und Pressley in Cincinnati. Omar wurde in Mogadischu in Somalia geboren. Ihre Familie floh während des Bürgerkriegs aus dem Land, als sie noch ein Kind war. Die vier Frauen wurden 2018 in den Kongress gewählt.

Dennoch spottete der Präsident, ihre vermeintlichen Heimatländer bräuchten den Rat dieser Frauen dringend, sie könnten gar nicht schnell genug aufbrechen. Die Repräsentantenhaus-Vorsitzende Pelosi sei sicher gern bereit, die Reisepläne zu unterstützen, schob Trump hinterher. Der US-Präsident sprach damit auf die Machtkämpfe der jungen Abgeordneten mit Pelosi an.

"Er muss des Amtes enthoben werden"

Ocasio-Cortez reagierte auf Trumps Äußerungen mit mehreren Tweets, in denen sie ihn als "verärgerten Präsidenten" beschrieb, der mit Angst regiere und nicht akzeptieren könne, dass sie und die anderen Abgeordneten demokratisch gewählt wurden. "Herr Präsident, das Land, aus dem 'ich komme' & und das Land, auf das wir alle schwören, sind die Vereinigten Staaten. Aber angesichts der Art und Weise, wie Sie unsere Grenzen mit unmenschlichen Lagern zerstört haben, alles zu Ihrem Vorteil ..., haben Sie völlig Recht mit der Korruption, die Ihnen zu Füßen liegt."

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"SO sieht Rassismus aus. So wie WIR sieht die Demokratie aus. Und wir werden nirgendwo hingehen. Außer zurück nach D.C., um für die Familien zu kämpfen, die du jeden Tag ausgrenzt und verleumdest," schrieb dagegen die Abgeordnete Pressley als Antwort auf Trumps Tweets.

Und auch die Abgeordnete Omar meldete sich auf Twitter zu Wort: Als demokratisch gewählte Kongressabgeordnete kämpfe sie mit den anderen darum, Amerika "vor dem schlimmsten, korruptesten und unfähigsten" Präsidenten zu schützen, den es je gegeben habe.

Rashida Tlaib forderte auf Twitter Trumps Amtsenthebung. Sie schrieb: "Willst du eine Antwort auf ein gesetzloses und vollständiges Versagen eines Präsidenten? Er ist die Krise. Seine gefährliche Ideologie ist die Krise. Er muss des Amtes enthoben werden."

Reaktion: 'Trump ist ein Rassist'

Trumps Twitter-Tirade sorgte auch bei anderen US-Politikern und Organisationen für Empörung. Der US-Senator Brian Schatz nannte Trump einen Rassisten. Ähnlich äußerte sich die schwarze Bürgerrechtsorganisation NAACP. Rashida Tlaib entgegnete Trump, er sei gesetzlos und in seinem Amt ein kompletter Misserfolg. "Er ist die Krise. Seine gefährliche Ideologie ist die Krise", schrieb sie auf Twitter. Trump müsse des Amtes enthoben werden.

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Nancy Pelosi bezeichnete Trumps Tweets als rassistisch und spalterisch. "Wenn Donald Trump sagt, vier weibliche Kongressabgeordnete sollten zurück in ihre Heimatländer gehen, dann bestätigt er, dass sein Plan, Amerika wieder groß zu machen, schon immer darauf abzielte, Amerika wieder weiß zu machen", schrieb die Demokratin auf Twitter. Die Vielfalt sei die Stärke Amerikas, die Geschlossenheit seine Kraft, fügte sie hinzu.

Der demokratische Abgeordnete Ruben Gallego schrieb, wie man ihm in seiner Kindheit hinterher rief, er solle zurück nach Mexiko gehen, obwohl auch er in den USA geboren wurde. Dabei habe keine Rolle gespielt, wie gut er in der Schule war, oder dass er bei den US Marines gedient habe.

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"Für Menschen wie Trump werde ich nie Amerikaner genug sein", schrieb Gallego auf Twitter. "Nun wisst ihr, warum ich solchen Rassisten keinen Fußbreit Raum gönne. Nichts wird sie jemals befriedigen. Alles was wir tun können ist, sie zu stoppen."


Trumps verbale Attacke fiel auf den Tag, für den der Präsident großangelegte Razzien gegen Menschen ohne Aufenthaltspapiere in den USA angekündigt hatte.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
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