Nach Protesten Vernachlässigte Migrantenkinder aus US-Lager verlegt
Eine Anwaltsgruppe hat verheerende Zustände in einem US-Lager für Kinder von Migranten aufgedeckt. Auf die Enthüllung folgt nun die Verlegung.
Nach der Aufdeckung besorgniserregender Zustände in einem US-Grenzlager für Migrantenkinder ist ein Großteil der Minderjährigen verlegt worden. Das berichtet die "New York Times". Nach Angaben der US-Zeitung lebten Hunderte Kinder über Wochen in dem Lager in Clint nahe dem texanischen El Paso, das eigentlich für eine kurze Übergangszeit gedacht war.
Kinder kümmerten sich um Kleinkinder
Vor einer Woche hatte sich eine Anwaltsgruppe per Gerichtsbeschluss Zugang zu der Einrichtung verschafft und sich danach für eine Verlegung der Kinder eingesetzt. Ihre Beobachtungen hatten Proteste gegen den Umgang mit minderjährigen Migranten in den USA ausgelöst.
Die Anwälte sagten der Zeitung, sie hätten in Clint Kinder gesehen, die sich um andere Kleinkinder kümmern mussten. Andere hätten dreckige Kleidung getragen, mit der sie Wochen zuvor über die mexikanische Grenze gekommen seien. In der überfüllten Unterkunft mangelte es an grundlegenden Hygiene-Produkten wie Seife und Zahnbürsten. Kinder erzählten, der Hunger reiße sie aus dem Schlaf.
Wie viele Kinder zuletzt in dem Lager in Clint wohnten, war unklar. Einer Abteilungssprecherin aus dem US-Gesundheitsministerium zufolge wurden 249 der Kinder mit einem Umsiedlungsprogramm anderweitig untergebracht. Mehrere weitere Kinder seien in ein temporär errichtetes Zeltlager bei El Paso gekommen. Laut einer Sprecherin der demokratischen Kongressabgeordneten Veronica Escobar verblieben am Montag noch 30 Kinder in Clint.
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Zehntausende Migranten aus Mittelamerika fliehen jeden Monat vor Gewalt und Armut in ihren Heimatländern und versuchen, über Mexiko in die USA zu gelangen. Auch Menschen aus der Karibik, Afrika und Asien wählen den gefährlichen Weg durch Mexiko. Allein im Mai setzten US-Grenzpolizisten mehr als 144.000 Menschen fest, die illegal die Grenze überschritten hatten.
- Nachrichtenagentur dpa