Keinen Pass und kein Visum Trump will ehemalige IS-Frau nicht zurück in die USA lassen
US-Präsident Trump hatte die EU-Staaten aufgefordert, inhaftierte IS-Kämpfer ins Land zurückzuholen. Bei einer IS-Propagandistin aus den USA sieht er das allerdings anders.
Die US-Regierung will die reuige IS-Anhängerin Hoda Muthana nicht wieder aufnehmen. Außenminister Mike Pompeo sagte am Mittwoch in Washington, Muthana sei keine US-Bürgerin und werde nicht in die USA gelassen.
Sie habe keinen gültigen US-Pass und kein Anrecht auf einen. Die Frau verfüge auch nicht über ein Visum, um in die USA einzureisen. US-Präsident Donald Trump schrieb bei Twitter, er habe Pompeo angewiesen, die Frau nicht zurück ins Land zu lassen. Muthana hatte im US-Staat Alabama gelebt, bevor sie nach Syrien ausreiste, um sich dort der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) anzuschließen.
Der Anwalt ihrer Familie, Hassan Shibly, erklärte, Muthana sei 1994 in New Jersey geboren und habe die US-Staatsangehörigkeit. Er warf der Regierung vor, sie ihrer Staatsbürgerschaft berauben zu wollen.
Muthana zählte zu den prominentesten IS-Agitatoren
Die 24-Jährige gehört zu rund 1.500 Frauen und Kindern, die von Kurden im Flüchtlingslager Al-Hul festgehalten werden. Sie hatte sich in einem Interview der britischen Zeitung "Guardian" zu Wort gemeldet und ihre Hoffnung geäußert, in die USA zurückkehren zu können. Sie sei online radikalisiert worden und bereue nun ihre Entscheidung, sagte die Mutter eines 18 Monate alten Sohnes.
Muthana war nach eigenen Angaben 2014 über die Türkei nach Syrien in die damalige IS-Hochburg Al-Rakka gereist, wo sie einen australischen Dschihadisten heiratete. Als dieser getötet wurde, heiratete sie einen Tunesier, der bei der Schlacht um Mossul im Nordirak fiel. 2018 ging sie eine Ehe mit einem syrischen IS-Kämpfer ein. In sozialen Medien verbreitete Muthana IS-Propaganda und wiegelte Anhänger gegen die USA auf. Sie zählte zu den prominentesten IS-Agitatoren. Sie gibt jetzt an, dass andere ihren Twitter-Account geführt hätten.
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Trump hatte europäische Länder wie Deutschland zuvor dazu aufgerufen, mehr als 800 in Syrien gefangene IS-Kämpfer zurückzunehmen und vor Gericht zu stellen. Falls die Verbündeten nicht reagierten, seien die USA gezwungen, die Kämpfer auf freien Fuß zu setzen. Diese sind aber nicht in US-Gewahrsam, sondern in der Gewalt kurdischer Kräfte.
- Nachrichtenagentur dpa