Krieg in der Ukraine "Russland hält alle Trümpfe": Trump zeigt Verständnis für Putin

Der US-Präsident setzt die Militärhilfen für die Ukraine aus – und zeigt Verständnis dafür, dass Kremlchef Putin diese Situation für sich nutzen könnte.
US-Präsident Donald Trump hat Verständnis für das aktuelle Vorgehen des russischen Präsidenten Wladimir Putin im Ukraine-Krieg geäußert. "Ich denke, er tut das, was jeder andere auch tun würde", sagte der Republikaner auf die Frage, ob Putin die derzeitige Aussetzung der US-Militärhilfen für Kiew ausnutze. "Wahrscheinlich würde das jetzt jeder in dieser Position tun."
In einer halbstündigen Erklärung wandte sich der US-Präsident im Weißen Haus an die Presse. Trump betonte dabei erneut seine "gute Beziehung" zu Putin. Während es ihm leichter falle, mit Russland zu verhandeln, "fällt es mir ehrlich gesagt schwerer, mit der Ukraine umzugehen", sagte Trump. "Russland hält alle Trümpfe in der Hand, die Ukraine gar keine", so der US-Präsident.
Trump stellte klar, dass Russland die Ukraine "wie wild bombardieren" würden. Trotzdem wolle der russische Präsident "den Krieg beenden", behauptete der 78-Jährige. Er glaube auch, dass Putin dabei "großzügiger sein wird, als er es sein muss".
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Trump nähert sich Russland an
Kurz zuvor hatte Trump Russland noch mit Sanktionen und Zöllen gedroht. Damit wolle er Putin an den Verhandlungstisch bringen, schrieb der US-Präsident in einem Beitrag auf Truth Social.
Auf die Frage, warum die US-Regierung der Ukraine keine Verteidigungsmittel mehr bereitstelle und was geschehe, wenn diese erschöpft seien, entgegnete Trump: "Wir sind da raus, weil wir wollen, dass sie sich einigen. Ich tue das, um das Sterben aufzuhalten."
Nach dem öffentlichen Streit zwischen Trump und Wolodymr Selenskyj im Weißen Haus hat die USA ihre finanziellen Hilfen ausgesetzt und stellt auch keine Geheimdienstinformationen mehr zur Verfügung. Daraufhin haben sich jedoch Großbritannien und die EU bereit erklärt, diese Lücke so gut es geht selbst auszufüllen.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa